Rapid schlägt Meister Salzburg

Matchwinner: Terrence Boyd
Zwei Tore von Terrence Boyd sichern Rapid den Sieg gegen Salzburg und die Europacup-Quali.

Mit einem 2:1 gegen Salzburg hatte die Ära von Präsident Michael Krammer im Herbst begonnen. Mit einem 2:1 gegen Salzburg wurde am Samstag die Europacup-Qualifikation fixiert, das erste Ziel der neuen Führung. Rapid ist seit dem 3:6 in Salzburg, also seit neun Spielen, unbesiegt und von Konkurrent Grödig nicht mehr aus den Top 3 zu verdrängen.

Rotationsfreund Zoran Barisic hatte die Aufstellung vom 2:2 in Grödig gewählt. Aber auch nur, weil sich Petsos verletzt hatte: „Er hätte gut in meinen Plan gepasst.“ Dieser sah aggressives Pressing und schnelle Angriffe vor. Eigentlich das gewohnte Salzburger Spiel, das vorerst aber nicht stattfand. Der Meister in der Einsergarnitur wollte gegen die extrem spritzigen Rapidler mit viel Einsatz dagegenhalten – Alan sah für einen Check gegen Sonnleitner nach nur 43 Sekunden Gelb.

Nach 15 Minuten kam es erstmals zum Duell der gefährlichsten Mannschaft bei Standardsituationen (26 Rapid-Tore) gegen die beste Defensive bei ruhenden Bällen. Einen Hofmann-Corner und einen Kopfball von Terrence Boyd später stand es 1:0.

Weil Klein den Amerikaner aus den Augen verloren hatte, hält Salzburg nun bei zehn Gegentoren aus Standards. 17.200 bejubelten im ausverkauften Hanappi-Stadion das erste 1:0 gegen Salzburg in dieser Saison.

Salzburg kommt auf

Mit der Führung im Rücken verteidigte Rapid geschickt und mit viel Einsatz. Schüsse von Wydra (19.) und Sabitzer fanden beinahe ihr Ziel. Die Gäste suchten zumeist Mané, der nach zuletzt schwächeren Auftritten wieder spielte, als wollte er Trainer Schmidt nach Leverkusen folgen. Gefahr übte aber nur in Minute 28 der bis dahin unsichtbare Kampl aus – sein Schuss strich am Tor vorbei.

Die beste Chance auf das 2:0 vergab Sonnleitner (60.). Aber Salzburg-Trainer Schmidt blieb nicht untätig. Nach der Pause sorgte er mit den neuen Lazaro und Berisha (statt Leitgeb und Ilsanker) für noch mehr Offensive. Die Hollywood-Variante ohne defensive Mittelfeldspieler wurde belohnt. Eine schöne Kombination über Kampl und Mané vollendete Alan aus kurzer Distanz – 1:1 nach 68 Minuten.

Damit war auch die Rapid-Serie von fünf Heimspielen ohne Gegentor gerissen. In der 73. Minute setzte Soriano einen Freistoß an die Latte. Der bis dahin starke Gegen- und Leihspieler Dibon musste verletzt raus.

Mit dem Druck der Salzburger stieg die Fehlerquote der Hütteldorfer. Doch es gab ein Comeback der Hausherren in einer weiterhin extrem intensiven Partie: Eine wunderbare Kombination über Sabitzer und die beiden Wechselspieler Schaub sowie Alar landete bei Boyd, der die Nerven behielt – 2:1 (84.). Für Rapids Mittelstürmer war es bereits der vierte Treffer in Folge.

Im vielleicht vorletzten Bewerbsspiel im Hanappi-Stadion flog am Ende fast das Dach weg, so laut war es.

SK Rapid Wien - Red Bull Salzburg 2:1 (1:0)

Hanappi-Stadion, 17.200 (ausverkauft), SR Muckenhammer.


Torfolge: 1:0 (15.) Boyd
1:1 (68.) Alan
2:1 (84.) Boyd

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon (73. M. Hofmann), Schrammel - Behrendt, Wydra - Burgstaller (73. Schaub), S. Hofmann (84. Alar), Sabitzer - Boyd

Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Ilsanker (67. Berisha) - Kampl, C. Leitgeb (46. Lazaro), Mane - Soriano, Alan (90. R. Zulj)

Gelbe Karten: Trimmel, S. Hofmann, Sabitzer, Behrendt bzw. Alan

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Es war ein perfekter Tag, was das Ergebnis betrifft. Die erste Hälfte war ziemlich ausgeglichen, sehr laufintensiv und zweikampfbetont. In der zweiten Hälfte haben wir es verabsäumt, nach vorne zu attackieren. Wir haben uns hinten eingeigelt, den Ausgleich kassiert, aber aus einem Konter noch das 2:1 geschafft. Man hat gesehen, dass man gegen Salzburg auch Glück braucht, um als Sieger vom Platz zu gehen. Ich nehme an, dass wir den Europacup-Platz jetzt geschafft haben."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Es war ein enges, kampfbetontes Spiel. In der zweiten Hälfte waren wir sehr spielbestimmend, Rapid hat dicht gestaffelt verteidigt und war kaum mehr in unserer Hälfte. Wir haben aber aus viel Ballbesitz einfach zu wenig gemacht, uns hat die Durchschlagskraft gefehlt und hinten haben wir einen Fehler gemacht. Wir haben jetzt noch vier Spiele, da wollen wir auf 83 Punkte kommen in der Meisterschaft und den Cup gewinnen. Dann würden wir eine außergewöhnliche Saison würdig abschließen."

Terrence Boyd (Rapid-Torschütze): "Doppelpacks mache ich nicht so oft, es ist gut, dass es jetzt in den Spielen so läuft. Den zweiten Treffer hat mir der Deni Alar gut aufgelegt, von daher geht der ganze Credit auf die Mannschaft, die haben alle echt gefightet, alles gegeben, das war super. Ich denke, wir haben auch verdient gewonnen. Klar haben sie dominiert, aber wir sind gut gestanden und viel mehr Torchancen hatten sie auch nicht."

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