8:1-Torgala beim WAC: Rapid feiert höchsten Sieg seit 13 Jahren
Rapid-Trainer Didi Kühbauer darf sich über ein perfektes Osterwochenende freuen. Zwei Tage nach seiner Vertragsverlängerung bereitete ihm seine Mannschaft am Ostersonntag mit dem höchsten grün-weißen Bundesligasieg seit 13 Jahren das ideale Geschenk zu seinem 50. Geburtstag. Rapid deklassierte in der ersten Runde der Meistergruppe in Wolfsburg den ab der 29. Minute dezimierten WAC mit 8:1 (2:1).
WAC - RAPID WIEN 1:8 (1:2)
Tore: 0:1 (22.) Fountas, 0:2 (32.) Kara, 1:2 (39.) Röcher, 1:3 (57.) Ullmann, 1:4 (58.) Fountas, 1:5 (61.) Fountas, 1:6 (70., Eigentor) Scherzer, 1:7 (78.) Demir, 1:8 (84., Eigentor) Scherzer.
Rote Karte: Lochoshvili (29., Foul).
Gelbe Karten: Peretz, Pavelic, Baumgartner bzw. Barac.
WAC: Kofler - Pavelic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer - Stratznig (65. Wernitznig), Leitgeb - Röcher (65. Giordbelidze), Liendl, Peretz (40. Henriksson) - Joveljic (65. Vizinger).
Rapid: Strebinger - Stojkovic, Hofmann, Barac (80. Greiml), Ullmann - Petrovic, D. Ljubicic - Schick (68. Arase), Fountas (68. Knasmüllner), Ritzmaier (74. Demir) - Kara (68. Kitagawa).
Taxiarchis Fountas mit einem Treffer der Marke Tor des Monats (22.) und Ercan Kara (32.) brachten Rapid mit 2:0 in Führung. In Unterzahl nach einer Roten Karte gegen Luka Lochoshvili (29.) nutzte Thorsten Röcher die einzig gute Torchance des WAC in der ersten Hälfte zum Anschlusstreffer (39.).
Mit einem Doppelschlag durch Maximilian Ullmann (57.) und Fountas (58.) machte Rapid aber nach knapp einer Stunde alles klar. Fountas mit seinem dritten Treffer (61.), ein Eigentor-Doppelpack von Jonathan Scherzer (70., 84.) und Yusuf Demir (78.) machten das Schützenfest perfekt
Rapid und Ostersonntage
Es war der höchste Rapid-Sieg seit November 2008, als Altach ebenfalls mit 8:1 abgefertigt wurde. Und es war wieder ein Kantersieg an einem Ostersonntag: Im Jahr 2008 hatte Rapid in Salzburg ein 7:0 gefeiert. Rapid festigte damit Rang zwei hinter Titelverteidiger Salzburg, den die Hütteldorfer nächsten Sonntag zum Schlager empfangen. Zudem wurden zwei Verfolger abgeschüttelt. Die Wiener liegen nun vier Zähler vor dem LASK, der WAC unter Interimstrainer Roman Stary hat neun Punkte Rückstand.
Die Kühbauer-Elf dominierte von Beginn weg die Partie klar und belohnte sich in der 22. Minute mit einem Traumtor. Fountas verwertete einen Schick-Eckball mit dem Rücken zum Tor stehend mit der Ferse und durfte sich über sein erstes Ligator seit genau sechs Monaten freuen.
Danach schwächte sich der WAC selbst. Im Anschluss an einen Eckball sprang Lochoshvili mit hohem gestreckten Bein gegen den Kopf von Kara und sah folgerichtig Rot - der bereits dritte Ausschluss des Georgiers in dieser Saison. Als vier Minuten später Kara aus spitzem Winkel ins lange Eck seinen 13. Saisontreffer erzielte, schien die Partie frühzeitig entschieden.
Historische Pleite für den WAC
Doch quasi aus dem Nichts kamen die Heimischen zurück ins Spiel. Nach Ljubicic-Fehlpass im Mittelfeld konnte Torhüter Richard Strebinger einen Schuss von Michael Liendl abwehren, Röcher köpfelte aber den Abpraller zum 1:2 ein. Da Fountas bereits in der Nachspielzeit in guter Position vergab, ging Rapid nur mit einem Tor Vorsprung in die Pause.
Die Partie blieb aber nicht lange offen. Zunächst hatte aber der WAC die große Chance auf den Ausgleich, ein Röcher-Kopfball ging aber am Tor vorbei (54.). Im Gegenzug vergab Marcel Ritzmaier aus kurzer Distanz, Ullmann und zweimal Fountas machten danach aber alles klar. Am Ende stand nicht nur der höchste Rapid-Sieg seit 13 Jahren, sondern auch die höchste Bundesliga-Niederlage des WAC in deren Geschichte.
- SCHAUPLATZ INNSBRUCK
Der LASK hat hingegen den Start in die Meistergruppe ordentlich verpatzt. Bei Außenseiter WSG Tirol unterlagen die Linzer nach Toren von Zlatko Dedic (48.) und Zan Rogelj (59.) mit 0:2 (0:0), die in der ersten Hälfte dominanten Oberösterreicher verschossen dabei in Person von LASK-Verteidiger Philipp Wiesinger einen Elfmeter (44.). Die Tiroler bleiben nach einem 1:1 und einem 4:2 damit der Angstgegner der Elf von Dominik Thalhammer.
WSG TIROL - LASK 2:0 (0:0)
Tor: 1:0 (48.) Dedic, 2:0 (59.) Rogelj.
Gelbe Karten: Oswald bzw. Renner, Eggestein.
Tirol: Oswald - Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg - Rogelj (89. Buchacher), Naschberger (89. Toplitsch), Celic, Anselm (82. Smith) - Dedic (82. Pranter), Baden Frederiksen (73. Rieder).
LASK: Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic (66. Andrade) - Ranftl, Holland, Michorl (66. Madsen), Renner (78. Potzmann) - Goiginger, Eggestein (78. Reiter), Balic.
Anmerkung: 44. Minute - Wiesinger vergibt Elfmeter.
Während sich die Tiroler am WAC vorbei auf Platz fünf verbesserten, gerieten die drittplatzierten Linzer gegenüber Rapid bereits mit vier Punkten ins Hintertreffen und konnten im Abendspiel zwischen Leader Salzburg und Sturm von den Steirern überholt werden. Es war nach dem 0:1 gegen Salzburg zum Abschluss des Grunddurchgangs erstmals in dieser Saison die zweite Niederlage des LASK in Folge.
In einer intensiven Anfangsphase konterten die Linzer das Angriffsspiel der Tiroler mit ihrem intensiven Pressing und kamen so mehrmals gefährlich vor das Tor. Husein Balic zielte nach Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte allerdings zu hoch (2.) danach musste WSG-Goalie gegen Wiesinger (3.) ebenso klären wie gegen Johannes Eggestein (10.). Und auch beim Stangenschuss Rene Renners hatte er seine Fingerspitzen im Spiel (15.).
Dedic als Matchwinner
Die Hausherren brachten kaum Aktionen über drei Stationen zuwege, auch der Versuch, mit hohen Bällen zu agieren, scheiterte verlässlich. Erst gegen Ende der ersten Hälfte verzeichnete man eine kleine Druckphase, in der Dedic aus aussichtsreicher Position verfehlte (35.) und LASK-Schlussmann Alexander Schlager gegen Tobias Anselm per Fuß retten musste (38.).
Es blieb beim 0:0 zur Halbzeit, auch weil Wiesinger einen Elfer nach Oswald-Foul an Thomas Goiginger bemerkenswert weit am Tor vorbeischoss (44.). Weit effizienter, aber auch spielerisch verbessert präsentierten sich die Tiroler nach dem Seitenwechsel. Bald nach Wiederbeginn war Dedic nach einem perfekten Pass von Johannes Naschberger in die Schnittstelle am Posten und assistierte quasi zur Stundenmarke für Rogelj, dessen Schuss ins lange Eck das 2:0 bedeutete. Dazwischen hatte Tobias Anselm am Aluminium angeklopft (54.).
Der LASK wirkte erst danach etwas engagierter und drückte im Finish noch einmal ordentlich aufs Gas. Nennenswerte Chancen ergaben sich daraus aber keine, vielmehr vergab Rogelj die Vorentscheidung, schoss aus guter Position am langen Eck vorbei (72.).
Kommentare