Keine Fans, kein Sieger: Rapid vs. Austria endet 1:1
Diese Serien sind von besonderer Lebensdauer. Rapid scheitert auch im achten Versuch, im Allianz Stadion ein Derby zu gewinnen. Debütant Ferdinand Feldhofer, der schon in seinen drei Jahren als Rapid-Verteidiger in elf Duellen mit der Austria sieglos blieb, muss auch als Trainer weiter auf einen Erfolg warten. Und mit dem 1:1 im 334. Wiener Derby endete bereits das fünfte in Folge unentschieden.
Der Anpfiff hatte auf sich warten lassen, weil ein Loch im Tornetz noch per Kabelbinder repariert werden musste. Dafür brachte gleich der erste Angriff das 0:1. Ziad El Sheiwi setzte sich links durch, der Pass des 17-Jährigen in den Rückraum landete bei Matthias Braunöder. Weil neben der Rapid-Defensive auch Tormann Paul Gartler noch nicht auf Betriebstemperatur war, kullerte der Ball nach nur 49 Sekunden ins Netz. Das erste Tor des violetten Eigenbauspielers sorgte für einen Rekord: Das schnellste Gegentor für einen neuen Rapid-Coach in 122 Jahren Vereinsgeschichte.
Schnelle Reaktion
Sollte aus dem erhofften Trainer-Effekt ein Defekt werden? Nein, Ferdinand Feldhofer sah nach dem Schock sofort wütende Angriffe seiner Mannschaft. Das Zentrum mit Dejan Petrovic, Robert Ljubicic und Christoph Knasmüllner war wie geplant technisch überlegen.
Ercan Kara und zwei Mal Taxi Fountas vergaben noch. Dann folgte durch ein Martel-Foul an Robert Ljubicic die Top-Chance. Ercan Kara versenkte – anders als zuletzt gegen Altach – den Elfmeter souverän – 1:1 (25.).
Austria-Trainer Manfred Schmid hatte da im 3-4-2-1-System bereits umstellen müssen. Nach den Ausfällen von Markus Suttner und Muharem Huskovic verletzte sich auch noch El Sheiwi. Es kam der offensivere Can Keles.
Die Hütteldorfer spielten aggressiver, schneller und offensiver als gewohnt. Um nicht zu lange im roten Bereich zu kurbeln, lautete die erste Anweisung von Feldhofer: „Ruhiger!“
Fünf frühe Gelbe
Das war auch nötig, um die Emotionen abzukühlen. Auf einen schlechten Ljubicic-Pass folgten ein Aiwu-Foul und ein Gerangel von Marco Djuricin mit Fountas. Schiedsrichter Altmann zeigte da drei seiner fünf gelben Karten nach nur 30 Minuten. Bei einem Knasmüllner-Freistoß war das 2:1 nahe – Latte (42.)!
Den besseren Start hatte nach der Pause erneut die Austria. Nach einer Djuricin-Vorlage rettete Filip Stojkovic gerade noch vor Aleks Jukic (46.). Fountas und Kara mit einem technischen Kunststück vergaben abermals die ersten Chancen der Grünen.
Rapid - Austria 1:1 (1:1)
0:1 Braunöder (1.)
1:1 Kara (25./Elfmeter)
Rapid (4-2-3-1): Gartler/4; Stojkovic/2 (81. Schick/0), Aiwu/2, Moormann/3, Ullmann/4; Petrovic/3, R. Ljubicic/3; Fountas/3, Knasmüllner/3 (76. Arase/0), Grüll/3 (70. Kitagawa/3); Kara/2 (81. Strunz/0).
Austria (3-4-2-1): Pentz/2; Martel/4, Mühl/2, Handl/3; Teigl/3, Braunöder/2, Demaku/4 (74. Schoissengeyr/0), El Sheiwi/2 (17. Keles/3); Fischer/3, Jukic/3 (80. Grünwald/0); Djuricin/3 (80. Ohio/0).
Gelbe Karten: Aiwu, Fountas; Djuricin, Martel, Demaku, Grünwald, Ohio.
Fazit: Die Austria gewann am 16. Dezember 2018 das Heimspiel gegen Rapid 6:1. Dies war der einzige Heimsieg in 15 Derbys.
Nächste Runde:
Samstag, 11.12.2021 SV Ried - SCR Altach 17.00 TSV Hartberg - WAC 17.00 Red Bull Salzburg - WSG Tirol 17.00 Sonntag, 12.12.2021 Austria Klagenfurt - Sturm Graz 14.30 FC Admira - Rapid Wien 14.30 Austria Wien - LASK 17.00Rapid lässt nach Interimstrainer Steffen Hofmann war der dritte Rapid-Coach in Folge, der sein erstes Spiel gewonnen hatte. Doch die geplante Nummer 4 Feldhofer sah, wie sein Team nachließ. Die Violetten wurden kaum gefährlich, aber die Präzision und die Dynamik gingen bei den Hütteldorfern Stück für Stück verloren.
Fountas probierte es im Strafraum noch einmal per Volley. Doch wieder war das Visier schlecht eingestellt (82.). Der Kampf um die Top-6 bleibt nach dem 1:1 für beide Wiener Vereine eine Zitterpartie.
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