Kein Sieger bei Salzburg gegen Austria

Yasin Pehlivan (re.) stand bei Salzburg in der Startelf.
Die Wiener kommen trotz zweimaliger Führung nicht über ein 2:2 hinaus. Rapid zieht in der Tabelle davon.

Nur 9.292 Zuschauer wollten am Sonntag den Bundesliga-Hit Salzburg gegen Austria in der Red-Bull-Arena sehen. Und damit sogar um 65 weniger als am Freitag in der Ersten Liga LASK gegen Austria Salzburg in Linz. Die, die gekommen waren, sahen ein Remis, das Tabellenführer Rapid mehr hilft als den beiden beteiligten Teams.

Das Spiel begann wie erwartet, der Ball war fast nur in der Hälfte der Wiener. Dort stellten die Austrianer zunächst brav die Räume zu. Die stark veränderten Salzburger (fünf Neue im Vergleich zum 0:2 in der Europa League gegen Minsk) waren bemüht, brachten die leuchtgelbe Mauer zunächst aber nicht ins Wanken.

Bis in die 14. Minute, da kamen die Salzburger erstmals gefährlich in den Strafraum, doch Nielsen konnte Keeper Almer aus kurzer Distanz nicht bezwingen.

Die Wiener hatten die Warnung verstanden. Viel brauchte es aber nicht, um nach dem ersten (!) Angriff 1:0 in Führung zu gehen: Der erste Eckball wurde von Ulmer verlängert, Grünwald stand an der zweiten Stange völlig frei und schoss zum billigen 1:0 ein (17.).

Schneller Ausgleich

Die sowieso schon verunsicherte Salzburger Mannschaft war nun noch verunsicherter, hatte aber Glück, dass die passive Austria nach einer Gorgon-Chance (19.) nicht nachsetzte. Und dafür bestraft wurde: Dieses Mal kam Prevljak alleine vor Almer an den Ball, dieses Mal landete dieser im Tor (25.).

Abgesehen von einem Kayode-Weitschus (30.) war der Ausgleich die letzte attraktive Szene einer insgesamt enttäuschenden ersten Hälfte. Die Austria beging zwar viele Abspielfehler, nützten konnten diese die ebenfalls fehlerhaften Salzburger nicht.

Die zweite Spielhälfte begann spektakulär: Ulmer knallte den Ball an die Stange (47.). Kurz danach bewies der schnelle Kayode, dass er auf zehn Metern der Salzburger Innenverteidigung fünf abnehmen kann. Keeper Walke konnte auch nicht mehr retten, es stand 2:1 für die Austria (48.).

Salzburg war wieder gefordert, aber zunächst noch überfordert. Und hatte großes Glück, dass Meilinger die große Chance auf das 3:1 ausließ (61.), während der starke Kayode davor und danach Zeit fand, seine ganz persönliche Showeinlagen abzuziehen.

Erst nach der Einwechslung von Soriano und dem Ausschluss von Rotpuller wurde Salzburg gefährlich. Lainer traf mit einem sehenswerten Weitschuss zum 2:2 (75.). Dabei blieb es auch.

Spielplan, Ergebnisse, Tabelle

FC Red Bull Salzburg - FK Austria Wien 2:2 (1:1)

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 9.292 Zuschauer, SR Schörgenhofer.


Torfolge: 0:1 (17.) A. Grünwald
1:1 (24.) Prevljak
1:2 (48.) Kayode
2:2 (75.) Lainer

Salzburg: Walke - Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Schmitz, Berisha, Pehlivan (68. Soriano), Minamino - Prevljak (60. Lazaro), Nielsen (82. Reyna)

Austria: Almer - F. Koch, Sikov, Rotpuller, Martschinko - Vukojevic, Holzhauser - Gorgon (76. De Paula), A. Grünwald (74. Windbichler), Meilinger (87. Kehat) - Kayode

Gelbe Karten: Ulmer bzw. Sikov, Holzhauser, Koch

Gelb-Rote Karte: Rotpuller (73./Foul)

Thorsten Fink (Austria-Trainer): " Ich denke nicht, dass es ein glückliches Remis war, es war gerecht. Wir hätten 3:1 führen müssen. Das war eine Riesenchance. In der ersten Hälfte hätte Salzburg in Führung gehen können. Vom Spielverlauf war ich zufrieden, aber wir haben nicht so gespielt, wie ich mir das erwarte. Wir konnten den Ball nicht halten, haben kein Pressing gespielt. In der Pause wollte ich die Jungs wachrütteln, das hat teilweise geklappt."

Zum Ausschluss von Lukas Rotpuller: "Es kann passieren, dass man zu spät kommt. Er hat die falsche Entscheidung getroffen, das kann passieren und wird keine internen Konsequenzen nach sich ziehen. Was anderes wäre es, wenn er schimpft oder schlägt."

Peter Zeidler (Salzburg-Trainer): "Wir haben ganz blöd in Minsk verloren. Das haben wir gut weggesteckt. Sowohl mental als auch wie wir das Spiel angegangen sind. Es war physisch schwer durchzustehen, aber ich denke wir waren dem Sieg näher. Wir können aber mit dem Unentschieden leben. Das gibt uns Hoffnung für die ganz große Aufgabe am Donnerstag. Es ist in dieser turbulenten Phase nicht leicht zurückzukommen. Der Gegner kommt mit der ersten Aktion zur Führung. Nach der Pause erzielte er dann das 2:1. Das muss man erst einmal verkraften. Wir haben Moral gezeigt. Es gibt aber noch Sachen zu verbessern. Wir wollen in Zukunft mehr Spiele gewinnen."

Stefan Lainer (Salzburg-Torschütze): "Ich denke, dass drei Punkte verdient gewesen wären. Wir hatten die klar besseren Chancen. Die Austria ist drei, vier Mal vors Tor gekommen und zwei Mal hat es 'gescheppert', das ist extrem bitter. Es war ein Schritt nach vorne, aber es wäre noch mehr drin gewesen. Ich denke, was uns momentan auszeichnet ist, dass wir eine Mannschaft sind, wo jeder für den anderen kämpft. Wenn man zwei Mal einen Rückstand aufholt, zeigt es, welche Moral in der Mannschaft steckt. In Zukunft wollen wir auch spielerisch wieder einen Schritt nach vorne machen."

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