Innsbruck trennt sich von Roland Kirchler

Roland Kirchler hatte eine Vorahnung. Dafür ist er schon zu lange im Fußballgeschäft, dafür hat er die Nebengeräusche der letzten Tage zu gut vernommen. „Ob ich gegen Salzburg noch dabei bin, weiß ich nicht“, hatte der Coach nach der 0:3-Niederlage in der Südstadt gemeint. In einem Anflug aus Resignation und Fatalismus. Kirchler wird nicht mehr dabei sein, an seiner Stelle sitzen der neue Sportchef Florian Klausner und Amateure-Coach Thomas Grumser gegen Salzburg auf der Bank.

Der Rauswurf des 43-Jährigen wurde zwar erst am Montag offiziell besiegelt, doch der Entschluss zur Trennung von Kirchler war im Vorstand schon über die letzten Wochen gereift. So wurde bereits vor einem Monat der deutsche Bundestrainer Joachim Löw, in der Saison 2001/2002 Coach in Tirol, um Rat gebeten. Am Ende sprach nichts mehr für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Kirchler, der nach dem Klassenerhalt im Sommer noch als Messias verehrt worden war. Nun droht den Innsbruckern sogar die rote Laterne.

Neuer Trainertyp

Mit seinen ständig wechselnden Aufstellungen wirkte der Coach zunehmend ratlos, dazu sorgte er mit seltsamen Aussagen („mir geht der Schmäh aus“) für Irritationen und Kopfschütteln. Was Kirchler aber vor allem auf den Kopf fiel, war seine Personalpolitik. Kein einziger Spieler, den er im Sommer als Sportchef verpflichtet hatte, von Jaio bis Milosevic, von Vucur bis Jevtic, entpuppte sich als Verstärkung. Als er nun lautstark das Fehlen von Führungsspielern monierte, zog der Verein die Reißleine. Kirchlers Nachfolger soll, so die Vorgabe, nun möglichst nicht in seine Fußstapfen treten. Nach dem Gute-Laune-Coach ist ein völlig anderer Trainertyp gefragt. Kein Selbstdarsteller, sondern „ein Fußballlehrer“, erklärt Sportchef Florian Klausner. Ein Mann, auf den diese Attribute zutreffen, ist ein langjähriger Tiroler Kollege von Kirchler: Michael Baur.

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Die Niederlage gegen Admira in Bildern