Grödig: Platzverbot im eigenen Stadion

Matsch-Tag statt Matches: Auf diesem Boden ist kein fairer und geordneter Spielbetrieb möglich.
Alternativen gesucht: Auf dem zerstörten Grödiger Rasen darf nicht mehr gespielt werden.

Das hat es noch nie gegeben: Die Bundesliga entzieht einem Verein während der Saison die Zulassung für Bewerbsspiele im eigenen Stadion. Grödig ist deshalb auf verzweifelter Herbergssuche.

Nachdem das Heimspiel gegen Sturm abgesagt worden war, rückten am Dienstag die Verantwortlichen von der Liga und vom Senat zu einer Kommissionierung aus. Das Urteil von Horst Jäger, dem Vorsitzenden des Senat 3, fällt vernichtend aus: Die "Durchführung eines geordneten Spielbetriebs" ist "aufgrund der massiven Rasenlücken" nicht gewährleistet. Eine baldige Besserung scheint ausgeschlossen, weil "nicht kurzfristig sanierbare Erdflächen" gesichtet wurden.

Grödig-Manager Christian Haas verzweifelt auf der Suche nach einem Ausweich-Stadion, er sagt zum KURIER: "Salzburg, Ried, Linz und Pasching haben schon abgesagt. Von uns will sich halt niemand den Rasen zusammenhauen lassen." Dass der katastrophale Zustand des Platzes mit Fehlern bei der Schneeräumung zusammenhängt, streitet Haas ab: "Wir haben alles versucht, um die 40 Zentimeter Schnee rauszukriegen. Das war auch der Wunsch der Bundesliga."

Dichtes Programm

Schon am Samstag steht das Heimspiel gegen den WAC an, kommenden Mittwoch der Nachtrag gegen Sturm. "Es deutet alles darauf hin, dass wir am Donnerstag einen Antrag auf Spielverschiebungen stellen, bis uns die Liga wieder da spielen lässt."

Da dürfte die Liga aber nicht mitspielen. Der Passus, dass das Ausweich-Stadion nicht mehr als 100 Kilometer von Grödig entfernt sein darf, könnte aufgehoben werden. Klagenfurt und St. Pölten könnten (natürlich auf Grödiger Rechnung) Rasenheizung und Stadion bieten. "Wenn ein Antrag bei unserer Sportwelt gestellt wird, steht die NV-Arena bereit", sagt SKN-Manager Blumauer.

Außerdem droht Grödig weiteres Ungemach. Liga-Vorstand Ebenbauer erklärt: "Wenn ein Verein die Stadionzulassung verliert, können die Sanktionen bis zum Lizenzentzug führen."

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