Kleine Innsbrucker träumen vom Big Point

APA10284604 - 18112012 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Roman Wallner (Wacker Innsbruck/li) gegen Franz Schiemer (Red Bull Salzburg/re) während der Fußball-Bundesligabegegnung FC Red Bull Salzburg gegen FC Wacker Innsbruck am Sonntag, 18.November 2012, in Salzburg. APA-FOTO: KRUGFOTO
Wackers Bilanz gegen Top-Klubs ist vor dem Duell mit Salzburg verheerend: 10 Partien, 10 Niederlagen.

Der Blick auf den Rasen des Tivolistadions sorgte beim Hausherren fast für einen Hauch von Enttäuschung. Perfekt getrimmt präsentiert sich das Innsbrucker Grün für das Derby gegen Salzburg (16 Uhr, live ORF 1 und Sky), ohne Hügel, Löcher oder andere Boden-Fallen, in die das Starensemble tappen könnte. Als Spieler hätte Roland Kirchler mit so einer makellosen Wiese seine reinste Spielfreude gehabt, als Trainer im Abstiegskampf wären ihm ein paar lästige Maulwurfshügel mehr nicht unangenehm gewesen. „Eigentlich schade, dass unser Platz so gut ist“, meinte der Innsbruck-Trainer. Halb im Ernst, halb im Scherz. Auch ihm war nicht entgangen, wie sehr die Salzburger am Mittwoch auf dem holprigen Rasen in Wolfsberg ins Straucheln gekommen waren (1:1). „Sogenannte Stars spielen halt nicht so gerne auf einem Acker.“

Solo für Austria

Nicht das einzige Mysterium, das diesen Verein umweht. Roland Kirchler, der in der Ära Trapattoni selbst noch für Red Bull Salzburg am Ball war („aus der Zeit ist nur mehr Tormanntrainer Ilsanker dabei, aber Tormanntrainer überleben alle“), wundert sich immer wieder aufs Neue über Schein und Sein seines Ex-Vereins. „Die Einzelspieler von Salzburg sind top und toll, wahrscheinlich haben sie sogar die besseren als die Austria“, meint der Wacker-Coach. „Aber es ist immer das gleiche Problem in Salzburg: Fußball wird eben als Mannschaft gespielt.“

Deshalb ist für Kirchler der Meisterzug auch schon abgefahren. „Die Austria ist das beste Team in Österreich. Für mich ist die Austria durch.“ Und eben deshalb kann die Tiroler die Aussagen seines Salzburger Kollegen auch gut nachvollziehen. Roger Schmidt hatte nach dem jüngsten Ausrutscher in Wolfsberg die Titelträume für beendet und die Absicherung von Rang zwei zum Saisonziel erklärt. „Was Roger Schmidt sagt, ist nur ehrlich. Aber dass das nicht unbedingt das ist, was die Vereinsvorstände gerne hören, ist klar.“

Es gibt auch Dinge, die Kirchler nicht allzu gerne hört. Die negative Statistik des FC Wacker gegen die Top-Teams. Für die großen vier, Austria, Salzburg, Rapid, Sturm, sind die Tiroler in dieser Saison nur Kanonenfutter und Punktelieferanten. Die verheerende Bilanz in Zahlen: Zehn Partien, zehn Niederlagen, Torverhältnis 1:29. Kirchlers Kommentar dazu: „Es wird Zeit für einen Big Point.“

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