Die Austria muss auch ohne Torjäger punkten

Alte Bekannte: Baumgartner und Hütter verstehen einander.
Damari fehlt den Wienern nicht nur im Hit gegen Salzburg, der Abstand zu Platz 2 muss aber reduziert werden.

Ausgerechnet der Torjäger fällt aus. Jetzt, wo man vor dem Winterschlaf vor des Gegners Tor noch zwei Spiele lang hellwach sein muss, um die nötigen Punkte zu holen. Omer Damari fehlt der Austria bei den Heimpartien am Samstag (16 Uhr, live auf Sky Austria) gegen Salzburg und in einer Woche gegen Grödig. Der Israeli liegt mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber im Bett, muss dieses auch die nächsten Wochen hüten.

Trainer Gerald Baumgartner zählt drei Varianten auf, um den Torjäger zu ersetzen: Mit Kienast, oder mit Kamara, oder doch mit Flankenspieler Gorgon, der in früheren Zeiten auch als Stürmer ausgebildet worden ist. Kamara dürfte die wahrscheinlichste Option sein.

Dass er mit Kienast kaum ein Wort wechsle, das dementierte Baumgartner gestern vehement. "Er ist fast jede Woche in unserem Büro, da sprechen wir genug. In den letzten Wochen hat er sicher mehr Liebe von mir bekommen."

Nicht alle im Kader befinden sich derzeit in vorweihnachtlicher Harmonie, zumal neben Kienast auch Kamara, De Paula oder Mader künftig nicht mehr eine tragende Rolle in den Vorstellungen des Trainers spielen werden. Ob man Spieler trotz laufender Verträge im Winter an einen Verein bringen wird können, ist ein frommer Weihnachtswunsch in Violett, aber nicht leicht durchführbar. Baumgartner wünscht sich nicht vom Christkind, sondern von Noch-Sportdirektor Thomas Parits schon im Winter Neuverpflichtungen. Doch Parits wird diesbezüglich nicht Kopf und Kragen riskieren.

Planspiele

Viel leichter agieren könnte die Austria freilich, hätte sie sich schon auf einen Parits-Nachfolger geeinigt, der bereits jetzt im operativen Geschäft mit dem Trainer den Doppelpass spielen darf. Die Kaderplanung wäre einfacher und zielorientierter. So aber wird der Neue erst im Frühjahr installiert. Zu diesem Zeitpunkt biegt die Meisterschaft und der Kampf um die Europacup-Plätze aber schon in die Zielgerade, kann lediglich die kommende Saison vorbereitet werden.

Und in dieser will die Austria wieder international eine Rolle spielen. Ein weiteres Jahr ohne Europacup-Einnahmen wäre nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich fatal, wie AG-Vorstand Markus Kraetschmer schon vor einigen Wochen festgehalten hatte: "Dann müssten wir das Budget drastisch kürzen."

Unter Druck

Damit es so weit nicht kommt, muss das Punktekonto brav gefüllt und der Abstand zu Platz zwei (derzeit noch sechs Punkte Rückstand auf den WAC) reduziert werden. Das Problem: Auch Rapid, Sturm und Altach gilt es auf dem Weg dorthin zu überholen. Aus den verbleibenden zwei Heimspielen wünscht sich die Austria zumindest vier Punkte. Baumgartner erwartet heute in der Generali Arena, in der die Tribüne Ecke Süd/West erstmals in Betrieb ist, ein hochkarätiges Spiel wie beim 3:2-Sieg der Veilchen in Salzburg.

Bei Salzburg konnte Goalgetter Soriano wegen einer Grippe auch am Freitag nicht trainieren, könnte aber seinen Kollegen nach Wien hinterherreisen. Sein Einsatz ist unwahrscheinlich.

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