Beim Kellerverein wittert die Austria wieder Höhenluft
Jetzt oder nie. So könnte das Motto der Wiener Austria lauten, wenn man am Samstag (16.30 Uhr/live in Sky) in Wr. Neustadt gastiert. Wann will man den ersten Saisonsieg nach dem Fehlstart feiern, wenn nicht beim Letzten der Tabelle? Klingt einfach, ist es aber nicht. Trainer Gerald Baumgartner warnt mit erhobenem Zeigefinger: "Das wird nicht leicht. Wr. Neustadt ist gefährlich, hat selbst einen schlechten Start hingelegt. Die wollen uns ein Bein stellen." Der Letzte empfängt den Achten, so etwas nennt man Kellerduell.
Nach zwei Remis und einer Niederlage möchten die Austrianer endlich in den Genuss eines Sieges kommen. Nur wie? David De Paula: "Wenn es so einfach wäre, hätten wir den Schlüssel schon gefunden. Im Training unter der Woche sieht alles sehr gut aus. Im Spiel fehlt das Glück, wir müssen noch mehr arbeiten und zwingender vor dem Tor werden." Ola Kamara, Austrias einziger Torschütze in der laufenden Saison, glaubt, dass der Knoten mit einem Tor platzt: "Wir müssen endlich einmal in Führung gehen. Die Mannschaft hat genug Qualität, das dann in einen Sieg umzumünzen. Wir brauchen endlich drei Punkte, am besten in Wr. Neustadt."
Druckausgleich
Der Norweger bekommt schon am Samstag die erwartete Konkurrenz an vorderster Front. Der israelische Neuzugang Omer Damari erhielt rechtzeitig seine Arbeitsbewilligung – steht aber schon seit Tagen in den Startlöchern. "Ich fühle mich gut, auch wenn ich lange nicht gespielt habe. Die Vorfreude ist groß, ich möchte der Mannschaft helfen nach diesem Start." Der Druck, der auf seinen Schultern lastet, macht ihm wenig aus. "Ich mag den Druck. Das brauche ich, um Leistungen zu bringen. Bei meinem letzten Klub in Israel hatte ich auch Druck."
Helfen könnte nicht nur Damari, sondern auch die Geistesblitze von Alexander Grünwald, gegen Altach noch ein Lichtblick: "Derzeit liegen die Dinge knapp beisammen. Gegen Altach haben nur Zentimeter gefehlt. Ich glaube, dass wir nur mit harter Arbeit da rauskommen. Es fehlt wenig, aber wir schaffen das."
Drei Spiele, drei Niederlagen. In Wr. Neustadt herrscht angesichts der geringeren Erwartungshaltung als in Wien naturgemäß weniger Druck. Auch, weil die Partien in Ried und bei Sturm (jeweils auswärts) sowie gegen Salzburg schwierig zu gewinnen waren. „Mit dieser Auslosung lag es im Bereich des Möglichen, dass wir mit null Punkten dastehen“, sagt Sport-Manager Günter Kreissl. Der ehemalige Austria-Keeper hat noch keine Sorgen. „Wir hatten schon in der Vergangenheit Probleme beim Start. Es gibt überhaupt keinen Grund, die Ruhe zu verlieren.“
Fehlen wird Trainer Heimo Pfeifenberger der routinierte Dennis Mimm wegen einer Knieverletzung, für US-Neuzugang Conor O’Brien ist die Arbeitsbewilligung noch nicht eingetroffen, er ist erst für die Partie in Grödig in der fünften Runde ein Thema. Pfeifenberger hat dennoch schon ein feines Rezept im Menüplan: „Wenn wir es der Austria schwer machen, dann wird sie vielleicht noch mehr hadern.“
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