Austria zittert um den Europacup

Bedingt zufrieden: Austria-Trainer Gager gefiel nur eine Halbzeit.
Die Wiener sind fünf Spiele ungeschlagen, dennoch überzeugte die Austria nur selten.

Es scheint, als hätte die Austria-Führung rund um die Vorstände Markus Kraetschmer und Thomas Parits vor einigen Wochen mit dem Trainerwechsel von Nenad Bjelica zu Herbert Gager die richtige Entscheidung getroffen. Gagers bevorzugtes Kleidungsstück ist seither die weiße Weste, denn seit fünf Spielen ist die Austria ohne Niederlage. Drei Siege und zwei Unentschieden sind der statistische Beweis, dass es am Verteilerkreis wieder etwas runder läuft.

Enge Entscheidung

Und dennoch muss man in Favoriten um den angepeilten Europacup-Startplatz weiterhin zittern, vor allem weil die Konkurrenten Grödig und Rapid so dreist waren und ihre Spiele ebenfalls gewannen, wie die Austria mit dem 1:0 in der Südstadt gegen die Admira. Dieser erzitterte Erfolg ist symptomatisch für die Auftritte der Veilchen in den vergangenen Wochen: Nicht überzeugend, aber doch erfolgreich. In fünf Partien unter Gager agierte die Mannschaft nur zwei Hälften lang so, wie es der Vorstellung des Chefs entspricht. Im ersten Durchgang am Samstag gegen die Admira und in der zweiten Hälfte beim Heimsieg über Grödig. "Das war unsere beste Leistung und hat dem entsprochen, was wir eigentlich spielen wollen", gestand Gager ein. "Gegen Admira war ich mit der Leistung nur in der ersten Halbzeit zufrieden."

Zitterpartien

Vielleicht ist es ein Hauch von Masochismus, dass sich die Austrianer trotz einer Führung ihren Arbeitstag immer wieder selbst schwer machen. Oder es liegt doch am immer noch fehlenden Selbstvertrauen, das eigentlich mit den guten Resultaten zurückgekehrt sein sollte. "Wir sind zu weit hinten gestanden, hätten als Block um gut 15 Meter weiter vorne auftreten müssen", kritisierte der Trainer nach dem Admira-Match. "Es hat mich schon überrascht, wie viele Möglichkeiten wir zugelassen haben", wunderte sich auch der überragende Austria-Tormann Lindner, der gegen die Admira wieder sein blaues Tormanntrikot trug wie schon bei seinen tollen Auftritten im Herbst in der Champions League. Die Conclusio: Immer wenn Lindner blau ist, hält er am besten.

Das erste von vier Schlüsselspielen hat die Austria am Samstag positiv absolviert. Am Mittwoch empfängt man Salzburg, dann reist man ins Innviertel zu Ried. Am darauffolgenden Wochenende steigt in der Generali Arena das Derby gegen Rapid.

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