Austria verspielt Führung in Grödig

Marko Kvasina brachte die Austria in Führung.
Kvasinas Treffer reicht den Wienern nicht zum Sieg.

Aller guten Dinge sind drei? Nicht immer. Die Austria absolvierte das dritte Spiel unter Trainer Andreas Ogris, das dritte in der Ferne. Diesmal in Grödig, wo die Austria noch nie gewonnen hatte. Und diese negative Serie riss auch gestern nicht ab.

Weil die Veilchen unter dem Strich zu passiv und schwach waren, um den Sieg davon zu tragen. Am Ende reichte es nur zu einem wenig zufriedenstellenden 1:1, gab es finstere Gesichter. Ogris zeigte sich zerknirscht: „Wieder haben wir nicht nachlegen können und waren zu ungefährlich.“

Ogris verpasste der Austria ein System, mit dem einst Ried in der Liga für Verwunderung gesorgt hatte, ehe es salonfähig wurde: Eine Dreier-Abwehrkette bei Ballbesitz, nach Ballverlust stellten sich gleich fünf Verteidiger Grödig entgegen. Die Salzburger wurden im ersten Durchgang nur nach einem Ortlechner-Fehler durch Gschweidl gefährlich, doch Goalie Hadzikic bewies nicht nur in dieser Situation, dass er zumindest ein würdiger Lindner-Ersatz ist.

Für das erste Highlight im Duell zweier Cup-Semifinalisten sorgte das Häufchen mitgereister Austria-Fans, die sich mit Feuerwerkskörpern selbst einrauchten und so oder so nicht den Durchblick hatten. Da sich die Schwaden rechtzeitig verzogen hatten, machten sie große Augen, als Kvasina nach Flanke von De Paula und Kopfball von Meilinger zum 1:0 traf (15.).

Die Austria ging mit der ersten echten Chance in Führung, was das Prädikat effektiv verdient. Es sollte aber die einzige Möglichkeit bleiben.

In Folge schläferten beide Teams die 1655 Zuseher am Fuße des Untersberg mit ihrer Darbietung ein. Grödig versuchte, konnte aber (noch) nicht wirklich, die Austria wusste die frühe Führung nicht zu nützen und setzte nicht entscheidend nach. Im Gegenteil, mit leichtfertigen Fehlern verunsicherte man sich selbst und fand nicht wie erhofft die spielerische Linie.

Immerhin, der Salzburger Schnürlregen, der pünktlich zu Spielbeginn eingesetzt hatte, zog von dannen. Dennoch konnte die Austria den Sieg nicht ins Trockene bringen. Grödig war nach dem Wechsel nicht nur aktiver, sondern auch viel gefährlicher als die Wiener. Und das Engagement wurde auch belohnt – mit dem verdienten 1:1 durch Nutz. Danach verflachte das Geschehen wieder.

Harmlos

Die Austria glänzte mit Harmlosigkeit und wirkte kraft- und saftlos. Selbst die eingewechselten Grünwald und Royer sorgten nicht für Frische. Da man in der Tabelle Boden auf die vorderen Klubs verlor, kann der Weg in den Europacup für die Austria nur noch über den heimischen Cup führen.

Spielplan, Ergebnisse, Tabelle

SV Grödig - FK Austria Wien 1:1 (0:1)

Grödig, DAS.GOLDBERG-Stadion, 1.625 Zuschauer, SR Drachta.


Torfolge: 0:1 (15.) Kvasina
1:1 (56.) Nutz

Grödig: C. Stankovic - Potzmann, Maak, Strobl, Martschinko - Brauer, Völkl (46. Djuric) - Huspek, Nutz, Schütz (46. Venuto) - Gschweidl (72. Emmanuel)

Austria: Hadzikic - F. Koch, Ramsebner, Rotpuller, Ortlechner, Th. Salamon - Holland - Meilinger, Holzhauser (60. Royer), De Paula (71. A. Grünwald) - Kvasina (83. Frank)

Gelbe Karten: Martschinko bzw. Holzhauser, Holland

Tabelle

Michael Baur (Grödig-Trainer): "Wir können gut mit dem Punkt leben. Auch wenn ich dem Sieg ein wenig nachtrauere, bin ich unter dem Strich zufrieden. Gegen eine Mannschaft wie die Austria ist es nicht einfach, da sie die Räume sehr eng gemacht hat. Wir haben aus einer Chance ein Tor bekommen, dann hat die Mannschaft aber große Moral gezeigt. Da spielt eine intakte und sehr gute Mannschaft."

Andreas Ogris (Austria-Trainer): "Am Ende des Tages geht der Punkt in Ordnung. In der zweiten Hälfte war Grödig einfach besser. Wir wollten nur den Punkt verwalten. Wir hätten uns offensiv natürlich mehr gewünscht, sind im Moment aber nicht in der Lage, die Aktionen mit dem letzten Punch und Hunger fertig zu spielen. Daran arbeiten wir aber jeden Tag."

Marco Meilinger (Austria-Mittelfeldspieler): "Wir haben probiert, dass wir hinten kompakt stehen. Wir waren 1:0 in Führung, haben dann aber ein blödes Gegentor bekommen. Die erste Hälfte war gut vom Spielerischen her und auch von den Chancen her. Wir wollen uns auf mehrere Systeme einstellen. Wenn ein Gegner einmal anders spielt, musst du auch anders spielen können. Leider hat es nicht für die drei Punkte gereicht."

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