Austrias Plan: Fette Einnahmen durch abgespeckten Kader

Die Austria gastiert am Sonntag (17 Uhr) beim LASK und ist ob der heiklen Situation zum Siegen verdammt, um wieder Ruhe in den eigenen Verein zu bringen. Trainer Stephan Helm appelliert: „Wir müssen den Fokus auf die kommenden Aufgaben, auf die nächsten Spiele legen, um Erfolgserlebnisse feiern zu können. Jeder weiß, dass wir den Karren jetzt in eine positive Richtung lenken müssen.“ Und das gehe nur über den Zusammenhalt.
Der Anpfiff in die Saison wurde zu einem Fehlstart mit dem Ausscheiden in Cup und Europacup. Und alle Verantwortlichen stellen sich die Frage: wie geht es weiter?
Der Trainer:
Stephan Helm versucht die Mannschaft aus der schwierigen Situation zu führen. Manch einer bei der Austria betrachtet den Burgenländer mit besonders kritischen Augen, als mögliche Nachfolger machen jetzt schon Namen wie Markus Schopp oder Peter Pacult die Runde. Sportvorstand Jürgen Werner wollte auf wiederholte Nachfrage den sportlichen Bereich nicht kommentieren, dem Vernehmen nach aber soll er unverändert an Helm festhalten. Wie auch Sportdirektor Manuel Ortlechner: „Vor drei Monaten wären wir mit Helm beinahe Meister geworden, ich kann ihn nach zwei Runden nicht gleich anzweifeln. So arbeitet man nicht zusammen.“ Was sollen darüber hinaus mögliche künftige Austria-Trainer über die Umgangsformen am Verteilerkreis denken?
Der Kader:
Die Mannschaft ist qualitativ gut, aber der Kader viel zu groß für nur noch einen Bewerb, die Meisterschaft. Der Verein drängt nun auf Transfererlöse, damit man auch die Schieflage der Finanzen korrigieren kann. Die heißesten Aktien sind unverändert Dominik Fitz, für den ein Angebot aus den USA und eines aus der Türkei vorliegt. Für Abubakr Barry interessiert sich ein Klub aus Frankreich. Ortlechner bestätigt dies nicht, meint aber: „Er ist auch ein interessanter Spieler, für ihn gibt es immer wieder Interessenten.“ Last but not least Stürmer Maurice Malone, der laut Ortlechner ob seines Spielstils mit viel Tiefgang für viele Klubs eine Option sein könnte.
Darüber hinaus gibt es im Klub Bestrebungen sich von Spielern zu trennen, frei nach dem Motto: Hauptsache, sie stehen nicht mehr auf der Gehaltsliste.
Die Finanzen:
Die finanzielle Situation leidet unter dem Fehlstart. Vor allem der Europacup hätte einen Geldregen einbringen sollen mit der Gruppenphase in der Conference League und den folglich eventuell leichter vonstatten gehenden Transfers. Alles nur noch Theorie und Wunschdenken. Denn die sportliche Performance wirkt sich aktuell desaströs auf das violette Finanzgebaren aus.
Durch den Stadionverkauf und den Schuldenschnitt mit der Bank für den Stadionkredit konnten die Schulden im Konzern von 73 Millionen auf 13 reduziert werden. Allerdings: Aufgrund fehlender Einnahmen aus dem sportlichen Bereich und der Personalkosten des Kaders ist das operative Ergebnis noch immer negativ.
Erschwerend kommt ein Kriterium der Bundesliga hinzu. Für die kommende Lizenzerlangung ist eine Verbesserung des negativen Eigenkapitals um 10 Prozent von Kalenderjahr zu Kalenderjahr notwendig. Will die Austria per 31. Dezember diese Auflage erfüllen, muss ein Transfererlös von rund vier Millionen Euro verbucht werden. Andernfalls könnte den Veilchen die Lizenz verweigert oder mit Auflagen erteilt werden.
Kommentare