Austria in der Krise: Warum es am Verteilerkreis wieder rund gehen kann

FUSSBALL: CONFERENCE LEAGUE / QUALIFIKATION / 3. RUNDE / RÜCKSPIEL: FK AUSTRIA WIEN - BANIK OSTRAVA
Die Folgen des Ausscheidens in der Conference League werden schmerzhaft sein. Vor allem finanziell.

Mitte August hat sich die Austria  aus zwei von drei Bewerben verabschiedet und kann sich künftig voll und ganz auf die Liga konzentrieren. Der große Vorteil: dort kann sie  nicht ausscheiden.

Auf den Verein kommen allerdings äußerst schwierige Wochen zu. Ohne Europacup kann man die Spieler, die man gerne verkaufen würde, nicht präsentieren. Dabei bräuchte man dringend Einnahmen, die nun auch im Europacup versiegen. 

Das Aus in der Conference League kann für die Violetten mehr als nur ein blaues Auge sein.

Die Fans pfiffen nach dem 1:1 gegen Banik Ostrava auf die Mannschaft, Aleksandar Dragovic, der verletzt gefehlt hatte, intervenierte und vermittelte im feinen Zwirn, um die Gemüter auf der Osttribüne zu besänftigen.

Die Reaktionen mancher Spieler nach dem 1:1 gegen Banik Ostrava waren weit weniger heftig. Manfred Fischer, der Kapitän, meinte: „Wenn wir eine ähnliche Leistung wie heute bringen, dann wird es bald besser werden.“ Er sprach von einem engagierten Auftritt mit Bereitschaft und guter Körpersprache. Einzig der „lucky punsh“ sei nicht gelungen.

FUSSBALL: CONFERENCE LEAGUE / QUALIFIKATION / 3. RUNDE / RÜCKSPIEL: FK AUSTRIA WIEN - BANIK OSTRAVA

Philipp Wiesinger, der Torschütze, verwies auf das Hinspiel, wo man mit dem 3:4 wohl den Aufstieg vergeigt hatte. Man habe im Rückspiel wenig Torchancen zugelassen, „aber auch selbst nur wenige gehabt“.

Fakt ist, dass der sportliche Misserfolg finanzielle Folgen haben wird. Die Veilchen brauchen mindestens drei Millionen an Einnahmen, um das Budget bis Ende des Jahres so zu konsolidieren, dass es den Vorgaben der Bundesliga entspricht.

FUSSBALL: CONFERENCE LEAGUE / QUALIFIKATION / 3. RUNDE / RÜCKSPIEL: FK AUSTRIA WIEN - BANIK OSTRAVA

Man hofft auf Verkäufe von Stürmer Malone, Mittelfeldspieler Barry oder auch Spielmacher Fitz – ein Bestreben, das ohne Europacup freilich viel schwieriger wird.

Der Kader der Veilchen ist groß, nur für die Aufgabe der heimischen Bundesliga vielleicht zu groß. Umgekehrt könnte man den jungen Talenten vermehrt eine Chance geben, sofern sie für gut genug erachtet werden.

Unweigerlich wird am Verteilerkreis auch  eine Diskussion um Trainer Stephan Helm entstehen, ohnehin eine logische Konsequenz im modernen Fußball und noch mehr bei der Wiener Austria, wo in den eigenen Reihen die Kritiker gerne sehr früh ihre Meinungen kundtun. Helm zeigte sich kritisch: "Wir brauchen nichts schönreden. Wir haben uns den Start ganz anders vorgestellt."

Die Frage wird sein, ob die Austria – entgegen ihrer Tradition – in dieser heiklen Situation ernsthaft an einem Strang zieht, oder man mit der Selbstzerfleischung beginnt. 

Kommentare