Trainerwechsel? Worauf sich die Austria nun besinnen sollte

Zuletzt wieder stark: Austria unter Trainer Stephan Helm
Was die Leistungen von Trainer Stephan Helm aus der Vorsaison wert sind, wird aktuell in Favoriten augenscheinlich.
Alexander Strecha

Alexander Strecha

Stephan Helm ist schon seit mehr als einem Jahr Trainer der Wiener Austria, für violette Verhältnisse gilt er somit als Methusalem in diesem Amt. Warum also nicht bei der erstbesten Krise wieder einen Schuss aus der Hüfte riskieren und in einem Trainerwechsel die ultimative Lösung finden? Immerhin praktiziert die Austria diese Methode seit knapp zehn Jahren. Was dieses Verhalten fern jeglicher Kontinuität und Stabilität bisher gebracht hat? Nichts.

Helm ist derselbe Mensch und derselbe Coach, mit dem die Austria vor wenigen Monaten beinahe noch Meister geworden wäre. Und dennoch wird sein Name im VIP-Klub, dem violetten Spielfeld größtmöglicher Mitsprache und Unruhe, diskutiert.

Ebenso wie über den von Sportvorstand Jürgen Werner zusammengestellten Kader, der über ausreichend Qualität verfügt, um in dieser Saison eine gute Figur abzugeben. Aus sportlicher Sicht ist die Größe des Kaders gerechtfertigt, aus finanzieller bei der verbleibenden Einfachbelastung mit der Meisterschaft wohl nicht mehr. Weil sich die Austria ohne Europacup-Einnahmen eben keine lange Gehaltsliste leisten kann.

Die aktuell angespannte Situation der Wiener Austria führt einmal mehr vor Augen, dass Europacup-Gelder oder Transfererlöse nur Variablen im Spiel Fußball und von unzähligen Faktoren abhängig sind, die man nicht als Hoffnung im Budget verschriftlichen sollte. Denn ginge es darum, wären die Herren Malone, Barry oder Fitz schon längst jeweils um drei Millionen Euro verkauft worden. Die Spekulation auf Einnahmen dieser Art kommt im Fußball einem Vabanquespiel gleich.

Die Austria muss trotz Schuldenschnitts mit der Bank und des Stadionverkaufs an die Stadt Wien endlich wieder schwarze Zahlen im operativen Geschäftsjahr schreiben und dabei Wege finden, wie dies ohne Europacup und Transfers gelingen kann. Keine einfache Aufgabe, aber auch keine unmögliche. Vorausgesetzt, man hält zusammen.

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