Austria dreht Spiel gegen Mattersburg
Englische Woche. Ein Begriff, den jeder Fan kennt, und Trainer wie Spieler, die sich gerade in dieser Zeitspanne befinden, gerne gebrauchen. Ursprünglich geht der Begriff der „Englischen Woche“ auf die Austragung von drei Punktspielen innerhalb einer Woche zurück. Ein Brauch, der vom englischen Profifußball aus dem Cricket übernommen wurde.
Die „Englische Woche“ ist aber in nicht-englischsprachigen Ländern in der jeweiligen Landessprache in Gebrauch. Da man in Wien Deutsch spricht, heißt die englische Woche englische Woche. Die Austria absolviert momentan einige englische Wochen hintereinander.
Am Sonntag empfing man Lieblingsgegner Mattersburg (acht Siege in den letzten neun Duellen) im nahezu leeren Happel-Stadion. Nur 4628 violette Fans, von den Offiziellen äußerst optimistisch, womöglich sogar doppelt geschätzt, zogen das Spiel den 32 Grad, dem drohenden Unwetter und einem familiären Nachmittag vor. Am Ende wurden sie mit einer starken zweiten Hälfte und einem 3:1 belohnt.
Frische Kräfte
Trainer Thorsten Fink tauschte sein Personal, um mehr Frische ins Spiel zu bringen und gab somit Windbichler, Vukojevic, Grünwald, De Paula, Salamon und Friesenbichler aufs Neue eine Chance.
Letzterer, nach einer Platzwunde gleich zu Beginn mit einem Turban als Kopfschmuck, hatte die ersten zwei Großchancen im Spiel. Zunächst segelte er an einer Tajouri-Flanke mit dem Turban vorbei (15.), wenig später traf er nach Holzhauser-Freistoß per Turban, allein Schiedsrichter Harkam gab zu Recht Abseits.
Mattersburg agierte passabel, kombinierte bei Kontern immer wieder gefällig. Einmal sogar wie aus dem Bilderbuch, was die etwas überraschende Führung brachte. Höller nahm bei einem 40-Meter-Sprint Salamon gefühlte 45 Meter ab, flankte perfekt zu Mitte, wo sich Bürger viel zu leicht gegen Windbichler durchsetzen konnte und per Kopf sehenswert zum zum 0:1 traf (28.). Das Austria-Spiel gestaltete sich in Folge fehlerhaft, Bürger und Röcher hätten knapp vor der Pause gar erhöhen können.
Doppelschlag
Auch nach dem Wechsel veränderte sich das Bild nicht. Die Wiener zeigten sich bemüht und beherrschten das Spiel, wurden aber erst gefährlich, als Höller Venuto foulte. Da dies im Strafraum geschah, gab es Elfmeter, den Venuto nach kurzer, intensiver Diskussion mit Holzhauser selbst schoss und verwandelte – 1:1 (64.).
Venuto machte auch drei Minuten später den Unterschied, seinen Pass zur Mitte konnte Kuster nur kurz abwehren, Tajouri staubte zum 2:1 ab. Mit dem Doppelpack nahm die Austria den Burgenländern die Moral und auch weitestgehend die Gefährlichkeit in den Kontern.
Aus eben einem Konter nach Eckball für Mattersburg erhöhte der überragende Brasilianer Venuto mit einem Sprint übers ganze Feld auf 3:1 (93.).
Mit dem Sieg rüstete man sich für die kommenden Aufgaben. Die englischen Wochen finden am Donnerstag mit dem Rückspiel in Trnava ihre Fortsetzung. Ein 0:1 gilt es aufzuholen, will man den Aufstieg schaffen. Sonntag steigt dann das Wiener Derby gegen Rapid im Happel-Stadion. Unter Garantie vor mehr Fans.
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 4.628, SR Harkam.
Tor: 0:1 (28.) Bürger
1:1 (64.) Venuto (Elfmeter)
1:2 (67.) Tajouri
1:3 (94.) Venuto
Austria: Almer - De Paula, Rotpuller, Filipovic, Salamon - Vukojevic (61. Venuto), Holzhauser - Tajouri, Grünwald, Pires (61. Kayode) - Friesenbichler (86. Serbest)
Mattersburg: Kuster - Farkas, Malic, Rath, Maksimenko - Sprangler (77. Ertlthaler), Jano - Höller (76. Ibser), Seidl, Röcher - Bürger (62. Pink)
Gelbe Karten: keine bzw. Sprangler, Malic
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