Salzburg fand in der Bundesliga zurück auf die Siegerstraße
Im vierten Bundesliga-Spiel des Jahres 2020 war es also soweit: Salzburg konnte zum ersten Mal den Platz als Sieger verlassen. Nach zwei 2:3-Niederlagen gegen den LASK und in Altach sowie einem 2:2 bei der Austria reichte es gegen eine bemerkenswert harmlose Mannschaft von Sturm Graz zu einem 2:0-Heimsieg. Damit geht der Serienmeister nach der Punktehalbierung mit drei Punkten Rückstand auf Leader LASK in die Meistergruppe.
Bei Red Bull wütet aktuell nicht das Corona-, sondern ein "Muskelvirus". Kristensen, Junuzovic, Hwang, Koita und Adeyemi fehlten alle wegen muskulärer Probleme. Und weil auch Camara wegen eines Todesfalls in der Familie nicht zur Verfügung stand, konnte Trainer Marsch das Ersatzspieler-Kontingent nicht komplett ausnützen, obwohl mit Coronel und Walke zwei Ersatztorhüter auf das Spielblankett geschrieben wurden.
Grazer Maurertruppe
So kam mit dem Schweizer Okafor der teuerste Spieler der Bundesliga zu seinem Startelfdebüt. Der 19-Jährige stürmte neben Heimkehrer Mergim Berisha. Beiden taten sich aber schwer. Es fehlte noch die innige Bindung zu den Kollegen.
Dazu kam, dass Sturm-Trainer El Maestro keine Fußballmannschaft, sondern eine Maurertruppe auf das Feld geschickt hatte. Salzburg hatte praktisch immer den Ball, fand aber nur selten im Angriffsdrittel Räume vor, weil diese von den Grazer Betonanrührern zugestellt wurden.
Dass Salzburg auch mit einer B-Elf zu Torchancen kam, lag daran, dass der Grazer Beton durchaus Löcher hatte. Szoboszlai (10.), Berisha (17.) und Ulmer (21.). kamen einem Tor nahe, aber nicht mehr.
Erst nach mehr als einer halben Stunde wurden auch die Grazer gefährlich - wenig überraschend nach einer Standardsituation. Nach einem Hierländer-Freistoß fiel Röcher zweimal der Ball vor die Füße, er scheiterte aber an Keeper Stankovic und der Stange (34.).
Im Gegenzug hätten die Salzburger dann in Führung gehen müssen. Okafor kam ungehindert zum Abschluss, schoss aber weit über das Tor.
Mäßiges Niveau
Nach dem Wechsel berührte nach acht Sekunden der erste Grazer den Ball: Keeper Siebenhandl musste diesen schon aus seinem Tor holen. Denn vom Anstoss weg brauchte Salzburg nur einen Angriff, um in Führung zu gehen: Ulmers Stanglpass verwertete Okugawa ohne Probleme - 1:0 (46.).
Nach dem Rückstand waren die Grazer gezwungen, aktiver am Spiel teilzunehmen. Das taten sie auch - ohne allerdings den großen Druck zu erzeugen oder zu großen Ausgleichschancen zu kommen. Da die Salzburger mit ihren nun vorhandenen Konterchancen fahrlässig umgingen, blieb es in einer keineswegs hochklassigen Partie zumindest spannend.
Aber nur bis zur 74. Minute, da fiel nämlich das 2:0: Nach einer Kombination über Berisha und Szoboszlai kam der Ball zum eingewechselten Daka, der Siebenhandl keine Chance ließ.
Auch danach gab es keine wirkliche Reaktion der Grazer. Salzburg war immer dem 3:0 näher als Sturm dem Anschlusstor. Weil dieses auch nicht fiel, blieb Red Bull in der Bundesliga erstmals seit dem 10. November (3:0 beim WAC) ohne Gegentor.
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