Admira bezwingt auch Sturm

Pavic (Admira) setzte sich gegen Edomwonyi (Sturm) durch.
Die Niederösterreicher festigen Rang vier in der Tabelle.

Nur ein Punkt trennten die Admira und Sturm Graz in der Tabelle voneinander vor dem Spiel in der Südstadt. Gemessen an der jeweiligen Wahrnehmung lagen Welten zwischen den beiden Klubs, die sich im finalen Meisterschaftsviertel mit Mattersburg um Tabellenplatz vier matchen.

Da die Gastgeber aus Niederösterreich, jung, spielfreudig und aufgeputscht von der 4:0-Sensation bei Rekordmeister Rapid; obendrein noch mit guten Aussichten auf den Aufstieg ins Finale des Cupbewerbs (Halbfinalgegner ist Zweitligist St. Pölten).

Dort die Gäste aus der Steiermark, angeschlagen, glücklos und mittlerweile wohl ohne Chance auf eine Teilnahme am Europacup im Sommer; nebenbei wächst die öffentliche Kritik an Trainer Foda sowie der gesamten sportlichen Führung.

Es steckte also einiges an Brisanz in dieser Partie. Richtungsweisend nannten das Spiel viele im Vorfeld. Umso erstaunlicher, dass so gut wie nicht abgewartet oder taktiert wurde. Gleich von Beginn weg entwickelte sich eine flotte, unterhaltsame Partie. Bereits in der zweiten Minute gab es den ersten Aufreger: Ebner kam im Sturm-Strafraum zu Fall, doch Schiedsrichter Schüttengruber ließ weiterspielen.

Dass die Mannschaften mit einem 0:0 in die Pause gingen, war beinahe ein Wunder. Oder Pech. Oder Unvermögen. Wobei die Admiraner bei ihren zahlreichen Versuchen eleganter und organisierter wirkten, die Grazer dafür schnörkelloser und geradliniger.

Das verdiente Goldtor

In der zweiten Hälfte legte dann die Admira noch einen Gang zu, und Sturm konnte nicht mehr Schritt halten. Die rasche Führung ließ nicht lange auf sich warten: Toth trifft aus zwanzig Metern präzise, scharf (und unbedrängt) ins kurze Eck (51.). Es sollte das Goldtor sein. Weil die Gastgeber dem zweiten Tor durch Spiridonovic ganz nahe waren, Sturm Graz nur die Brechstange mit im Gepäck hatte. Doch die reichte an diesem Abend nicht, um die Admira-Abwehr zu knacken. Mit dem verdienten Sieg sicherte die Admira nicht nur Platz vier ab, sondern erreichte auch überraschend früh das ausgegebene Saisonziel (40 Punkte). Sturm fehlen auf die Admira nun vier Punkte. In der Tabelle. In Wahrheit ist es viel, viel mehr.

FC Admira Wacker Mödling - SK Sturm Graz 1:0 (0:0)

BSFZ-Arena, 3.205 Zuschauer, SR Schüttengruber.

Tor: 1:0 (51.) Toth

Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Lackner, Wostry, Pavic - Ebner, Toth - Bajrami, Knasmüllner (78. Blutsch), Spiridonovic (85. Ayyildiz) - Grozurek (64. Starkl)

Sturm: Esser - Potzmann, Spendlhofer, Avlonitis (77. Klaric), Lykogiannis - Offenbacher (61. Gruber), Kamavuaka - Avdijaj, M. Stankovic (61. Dobras), Horvath - Edomwonyi

Gelbe Karten: Spendlhofer, Wostry bzw. Avlonitis, Avdijaj

Tabelle

Ernst Baumeister (Admira-Cheftrainer): "Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, weil wir gegen einen direkten Konkurrenten drei Punkte geholt haben. Nach dem 1:0 haben wir aber nicht mehr so Fußball gespielt und nicht mehr die Ruhe gehabt."

Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Bis zum Tor haben wir sehr gut gespielt. Wir waren gut eingestellt, gut auf Konter. Im Finish hat Sturm dann viel riskiert, hat zusätzliche Offensivspieler gebracht. Am Schluss hat uns Jörg (Siebenhandl) den Sieg gerettet."

Daniel Toth (Admira-Torschütze): "Vor zwei Wochen (beim 0:2 gegen den WAC/Anm.) habe ich fünfmal über den Zaun geschossen, heute ist er halt einmal reingegangen. In den letzten Minuten standen wir stark unter Druck, aber insgesamt gesehen geht unser Sieg in Ordnung. Sturm hat alles in allem zu wenig gemacht."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Wir sind enttäuscht, dass wir dieses wichtige Spiel um Platz vier verloren haben. Torchancen hätte es mehrere gegeben, schon zwei riesige vor der Pause. Die Admira hatte aber auch zwei. Nach dem Tor waren wir die bessere Mannschaft, haben aber teilweise zu umständlich gespielt oder falsche Entscheidungen getroffen. In den letzten fünf Minuten hatten wir noch einmal zwei Hundertprozentige."

Michael Esser (Sturm-Torhüter): "Wenn du vorne keines machst, bekommst du hinten eines rein. Dann ist es jede Woche dasselbe. Uns bleibt aber nichts anderes übrig, als weiter nach vorne zu schauen und daran zu arbeiten, dass es besser wird."

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