Brasilien: Tite folgt Dunga nach

Der 55-Jährige ist bereits der fünfte Coach der Selecao in den letzten zehn Jahren.

Carlos Dunga, der die Selecao nach dem katastrophalen 1:7 im WM-Halbfinale übernommen hatte und zurück auf die Erfolgsstraße führen sollte, ist gescheitert. Beim Jubliäumsturnier der Copa America blamierte sich der Rekordweltmeister mit einem Aus in der Gruppenphase.

Für Dunga ist es bereits das zweite Mal, dass er als Trainer der brasilianischen Elf ohne Erfolg bleibt. 2010 scheiterte er aber im Viertelfinale der WM am späteren Vizeweltmeister aus den Niederlanden. Auch ein weiterer Weltmeister von 1994 muss seinen Hut nehmen. Gilmar Rinaldi wurde als technischer Direktor der Selecao entlassen.

Tite übernimmt, aber erst nach Olympia

Nun soll Adenor Leonardo Bacchi, besser bekannt als Tite, das brasilianische Nationalteam zurück zum Erfolg führen. Der 55-jährige Brasilianer feierte als Vereinstrainer Erfolge bei den wichtigsten südamerikanischen Turnieren und holte mit den Corinthians 2012 auch den Titel bei der Klub-WM. Tite war bereits nach der Entlassung von Luiz Felipe Scolari als Teamchef 2014 im Gespräch, dann entschied sich der brasilianische Verband allerdings doch für Dunga.

Die Verhandlungen mit Tite zogen sich jedoch in die Länge, da neben der Selecao auch die brasilianische Olympiamannschaft nach der Entlassung von Carlos Dunga ohne Trainer dasteht. Die Gold-Mission bei den Olympischen Spielen 2016, die bereits Anfang August beginnt, wollte der 55-jährige Trainer nicht übernehmen. Daher folgt mit Rogerio Micale zunächst der bisherige Coach der brasilianischen U20 auf Carlos Dunga. Nach der erfolglosen WM vor zwei Jahren im eigenen Land steht die Selecao bei diesem Turnier besonders unter Druck.

Mit Neymar und Bayern-Spieler Douglas Costa stehen bereits zwei der drei Spieler über 23 Jahren, die bei Olympia eingesetzt werden dürfen, fest. Wer ihnen noch folgt entscheidet sich bis Mittwoch, wenn dem Internationalen Olympischen Komitee der 35-Mann-Kader vorgelegt werden muss. Brasilien trifft in der Gruppenphase auf die Teams aus Südafrika (4.8.), Irak (7.8.) und Dänemark (10.8.).

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