Krawalle dämpfen WM-Freude

Faust 1 und 2: Vasco da Gama gegen Paranaense fand nicht nur auf dem Rasen statt. Die Fan-Gruppen lieferten sich einen Schlagabtausch.
Ausschreitungen werfen einen weiteren Schatten auf das Turnier im Sommer 2014.

Während der Begegnung zwischen Atletico Paranaense und Vasco da Gama haben sich Fangruppen beider Mannschaften schwere Prügeleien auf den Rängen geliefert. Das Spiel der letzten Runde der brasilianischen Serie A musste für mehr als eine Stunde unterbrochen werden, damit ein Hubschrauber auf dem Rasen landen konnte, um einen schwer verletzten Mann zu versorgen. Die Polizei setzte Gummigeschosse ein, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Millionen können in Werbekampagnen gesteckt werden, um den Menschen weltweit ein sicheres Brasilien und einen friedfertigen Fußball zu präsentieren. Solche Kampagnen verschlingen nicht nur viel Geld, sondern auch sehr viel Zeit, ehe die gewünschte Aussage auch dauerhaft im Gedächtnis der Fans verbleibt. Und dann reicht nur ein Sonntag, um all die Anstrengungen mit einem Schlag über den Haufen zu werfen.

Der Weltverband FIFA und das WM-Organisationskomitee haben die schweren Ausschreitungen noch am Montag verurteilt und betont, dass sie für die WM im kommenden Sommer auf die bestehenden Sicherheitskonzepte vertrauen. „Das ist sehr traurig für den brasilianischen Fußball“, teilte die FIFA in einer schriftlichen Aussendung mit.

Kommentieren wollten FIFA und Organisationskomitee den Zwischenfall in Joinville im südlichen Bundesstaat Santa Catarina nicht weiter, verwiesen aber auf das „sehr umfassende Konzept für die WM 2014, um die Sicherheit für Fans, Spieler und alle anderen an dem Turnier Beteiligten zu gewährleisten“.

Kuriosum am Rande: Das Spiel zwischen Atletico Paranaense und Vasco da Gama hatte nur deshalb in Joinville stattgefunden, weil die Gastgeber wegen einer Stadionsperre aufgrund von Fan-Randalen dorthin ausweichen mussten.

Historisch

Abseits von den Krawallen wurde auf dem Platz Historie geschrieben. Der Traditionsklub Fluminense Rio de Janeiro ist am letzten Spieltag der Meisterschaft trotz eines Siegs abgestiegen. Nie zuvor musste ein Verein in Brasilien direkt im Folgejahr nach der Meisterschaft in die Serie B absteigen.

„Das war ein schreckliches Ende des Jahres 2013, aber wir werden versuchen, uns 2014 von diesem Schock zu erholen“, sagte Fluminense-Spieler Wagner nach dem Abstieg.

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