Deal mit Rüstungskonzern Rheinmetall: Fans kritisieren Dortmund

Deal mit Rüstungskonzern Rheinmetall: Fans kritisieren Dortmund
Nach Bekanntgabe des neuen Sponsors äußern sich die Fanabteilungen der Borussia kritisch. Auch die evangelische Kirche meldete sich zu Wort.

Die Fan- und Förderabteilung von Borussia Dortmund sieht den Sponsoring-Deal des Klubs mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall kritisch. Bereits vor der Veröffentlichung der Zusammenarbeit hätte sie im Austausch mit der Geschäftsführung des deutschen Bundesligisten "die Brisanz im Allgemeinen, die Bedenken an einer Partnerschaft und deren Kommunikation sowie Zweifel an einer Vereinbarkeit mit den Werten von Borussia Dortmund zum Ausdruck gebracht", hieß es.

Die Abteilung sei im Rahmen einer monatlichen Gremiensitzung im Mai darüber informiert worden, dass zu jenem Zeitpunkt über eine mögliche Partnerschaft mit Rheinmetall diskutiert werde. Die Information wurde vertraulich behandelt.

Einstelliger Millionen-Betrag pro Jahr

"Wir schätzen die gewachsenen Dialog-Strukturen, die es Verein und Fans ermöglichen, regelmäßig auch kontroverse Themen vertrauensvoll miteinander zu diskutieren. Im Rahmen dieser Dialoge kann nicht immer ein Konsens gefunden werden - so auch in diesem Fall", hieß es von der Fanabteilung des Champions-League-Finalisten in einer Mitteilung.

Der BVB und Rheinmetall hatten am Mittwoch die Zusammenarbeit in den kommenden drei Jahren öffentlich gemacht. Zum finanziellen Volumen wollte sich ein Sprecher der Düsseldorfer Firma nicht äußern, laut "Handelsblatt" geht es um einen einstelligen Millionen-Euro-Betrag pro Jahr.

Auch der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thorsten Latzel, kritisierte die Werbepartnerschaft. "Werbung für Waffenfirmen hat in Stadien nichts zu suchen", sagte er in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der Deal sei eine "gezielte kommunikative Grenzüberschreitung" und in mehrfacher Hinsicht hochproblematisch."

Gerade bei internationalen Sportturnieren geht es um eine Form friedlicher Völkerverständigung", argumentierte Latzel. "Ganz im Sinne des Olympischen Friedens, währenddessen kriegerische Aktivitäten ruhten. Dem widerspricht es, für die Herstellung von Waffen zu werben."

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