"Befremdlich": Rapids Hauptsponsor nach Sexismus-Causa besorgt
Die Transparent-Causa beim SK Rapid hat auch seinem Hauptsponsor offenbar mehr als missfallen. In einem Schreiben an den Fußball-Bundesligisten vom 23. Juni, das der APA vorliegt, stellte das Energieunternehmen Wien Energie klar, dass die Situation in den kommenden Monaten "sehr genau" beobachtet werde. Man sehe sich gezwungen, "im Anlassfall entsprechende Schritte einzuleiten".
Vor dem Heimspiel gegen Hartberg am 21. Juni sorgte ein vor dem verwaisten Block West aufgehängtes Transparent mit sexistischem Inhalt für Aufregung. Es wurde erst rund 15 Minuten vor Spielbeginn entfernt. Rapids Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek sah in einem TV-Interview "keinen Skandal", da das Thema vor dem Anpfiff gelöst worden sei. Rapid lege großen Wert auf Meinungsfreiheit und Demokratie. Der mediale Aufschrei war groß.
Urteil wohl noch vor Saisonende
Rapid und Peschek entschuldigten sich in den Tagen darauf mehrfach für die geschmacklose Aktion. Sie widerspreche dem Leitbild es Vereins. "Sexismus hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun", meinte Peschek in einem Video-Statement. "Alle Verantwortungsträger haben von Anfang an für die Wortwahl keinerlei Verständnis", hielt er fest. Kritik kam indes von diversen Seiten. Das Ethikkomitee der Liga hat inzwischen ein Verfahren eingeleitet. Der Verein wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert, mit einem Urteil wird noch vor dem Saisonende am 15. Juli gerechnet.
In dem an Präsident Martin Bruckner und Peschek gerichteten, zwei Tage nach dem Vorfall versandten Brief von Wien Energie hieß es, dass man Pescheks am Spieltag getätigtes Interview "mehr als befremdlich" gefunden habe. Eine solche Aktion wirke sich auch negativ auf das Image des Hauptsponsors aus. Wien Energie verwies auf vertraglich festgelegte Punkte und auf das damit verbundene Recht, "den Pauschalfixbetrag zu mindern sowie den Sponsorvertrag auf wichtigem Grund vorzeitig aufzulösen". Gefordert wurden klare Konsequenzen für die für die Aktion Verantwortlichen. Wien Energie bestätigte auf Anfrage die Echtheit des Schriftstücks.
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