Was war da passiert in der 13. Minute der Nachspielzeit? Nach einem weiten Ball von Jushua Kimmich in den Strafraum von Real Madrid waren die beiden Bayern-Spieler Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui in Richtung Ball gelaufen. Mazraoui kam schließlich zum Kopfball und der polnische Schiedsrichter-Assistent hob sofort seine Fahne, nachdem er den Marrokaner in einer Abseitsposition vermutet hatte.
Referee Szymon Marciniak übernahm die Entscheidung seines Assistenten sofort und unterbrach das Spiel mit einem Pfiff. Ein paar Zehntelsekunden danach übernahm Matthijs de Ligt den Ball und knallte ihn zum vermeintlichen 2:2 ins Tor.
Bereits in diesem Moment war klar: Der Video-Assistant-Referee (VAR) konnte nicht mehr eingreifen und die wohl falsche Abseitsentscheidung overrulen, weil das Spiel bereits durch einen Pfiff unterbrochen worden war.
Somit hatten sich die Unparteiischen in Madrid selbst um die Möglichkeit gebracht, eine potenziell falsche Wahrnehmung durch den VAR korrigieren zu lassen. Damit dies nicht passiert, werden Angriffe bei knappen Abseitssituationen für gewöhnlich von den Referees laufen gelassen und erst gestoppt, wenn die Aktionen fertig gespielt sind.
Warum diese Praxis in diesem heiklen Fall nicht angewandt wurde, darüber kann nur spekuliert werden. Vermutlich war sich der Assistent sicher, dass Mazraoui klar im Abseits gestanden war. Dem war offenbar aber nicht so. Wie den Bayern nach dem Spiel zu entnehmen war, haben sich Referee Marciniak und sein Assistent für den Fehler bereits entschuldigt.
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