Austrias Kraftakt vor der Herkules-Aufgabe Salzburg

Sport-Club - Austria (Cup)
Die Austria musste kurzfristig die Organisation auf 3.000 Fans ausrichten und wünscht sich gegen Salzburg einen perfekten Tag.

Markus Kraetschmer riskierte am Donnerstagabend einen TV-Seitenblick auf das Spiel Rapid gegen Arsenal, als ihn die Kunde erreichte, dass die Verordnung der Bundesregierung doch nicht am Freitag, sondern erst am Sonntag Gültigkeit erlangt.

Dadurch waren plötzlich zum Spitzenspiel am Samstag gegen Salzburg nicht wie vorgesehen 1.500, sondern doch wieder 3.000 Zuschauer zugelassen.

Logistische Leistung

„Die größte Schwierigkeit war, Personal für den Gastrobereich in so kurzer Zeit zu bekommen“, erzählt der violette AG-Vorstand. Kraetschmer kontaktierte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer, um sicherzugehen, dass die Nachricht nicht nur in den Bereich eines Gerüchts einzuordnen war.

„Das Handy war gegen 22 Uhr kurz vor der Explosion“, berichtete darüber hinaus Cheftrainer Peter Stöger, dass auch er keinen geruhsamen Fernsehabend mehr hatte.

Sportlich will die Austria dem Favoriten aus Salzburg ein Bein stellen. Dafür, so Stöger, müsse bei den Violetten alles passen. Phasen, in denen sich sein Team bisher nicht stabil präsentierte, müssten vermieden werden. „Wir müssen über 90 Minuten jeder einzelne ans Limit kommen“, meinte der Austria-Coach.

Alles muss passen

„Wir haben es von den Möglichkeiten drauf, etwas mitzunehmen“, wusste Stöger. Dabei muss allerdings auch der Gegner mitspielen. „Salzburg darf nicht den allerbesten Tag haben, wir brauchen eine Topleistung.“

Sein Gegenüber wird rotieren. Zlatko Junuzovic, Andreas Ulmer oder Patson Daka dürften am Samstag mit Blick auf Atlético wohl eher nicht von Beginn an spielen. „Wir haben einen breiten Kader und werden möglichst viele Spieler einsetzen. Zudem sind wir das ja aus den vergangenen Jahren gewohnt“, sagte Jesse Marsch.

Unerwartet viele Zuschauer einsetzen kann nun doch die Austria, die den Freitag dazu genützt hatte, treue Abonnenten anzurufen und die Ausgeladenen wieder zum Spiel einzuladen. „Es ist nicht angenehm, weil viele Leute denken, jetzt seien sie wieder gut genug, um ins Stadion zu dürfen. Dabei ist das gar nicht so“, meint Kraetschmer in Hinblick auf die nach wie vor fehlende Planbarkeit.

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„Aktuell mussten wir treue Fans aktiv ausladen.“ Kraetschmer ist Realist genug, um zu wissen, dass „das alles vielleicht noch nicht das Ende der Fahnenstange ist“.

Umso wertvoller sei der derzeitige Schulterschluss unter den Bundesliga-Klubs. „Auch Salzburg zeigt sich solidarisch, obwohl sie ob ihrer Finanzen weit weniger Probleme haben als die anderen Vereine.“

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