Grünwald: "Ich fühle mich bei Austria daheim"

Zieht es Alexander Grünwald etwa in die Türkei?
Alexander Grünwald ist heute in Bukarest gegen Astra Giurgiu Kapitän der Wiener.

Der Tanz wird ein heißer, nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen in Bukarest heute (19 Uhr/live auf Sky und Puls 4). Die Wiener Austria startet in die Gruppenphase der Europa League mit dem Gastspiel beim rumänischen Meister Astra Giurgiu, mit Osman Hadzikic im Tor: "Ich bin bereit und freue mich schon auf das Spiel." Trainer Thorsten Fink ist guter Dinge, dass die Austria drei Punkte ergattern kann und wird sein Personal vielleicht wieder rotieren, da er den Schlager am Sonntag gegen Salzburg doch im Hinterkopf hat.

Alexander Grünwald, in Abwesenheit des verletzten Robert Almer Kapitän, hat das Abenteuer Gruppenphase schon kennengelernt. Aktiv in der Europa League unter Trainer Daxbacher, passiv in der Champions League unter Coach Bjelica, weil er sich knapp vor dem ersten Auftritt im Training das Kreuzband gerissen hatte. Umso schöner für ihn, diesmal dabei sein zu können.

Wie groß ist bei Ihnen die Freude über den internationalen Herbst der Veilchen?

Alexander Grünwald: Über die Champions League von damals will ich gar nicht mehr reden, das war sehr bitter. Speziell für mich ist jetzt die Europa League eine tolle Sache. Ich bin froh, in diesem Bewerb spielen zu können.

Was darf man von der Austria in Bukarest erwarten?

Giurgiu ist etwas überraschend Meister geworden und hat einige Spieler verloren. Der Name ist in Österreich vielleicht nicht wirklich geläufig, aber das macht sie so gefährlich. Astra ist irgendwie eine Unbekannte. Ich hoffe, dass Zuschauer kommen, weil wir das vom Happel-Stadion her kennen, wenn ein großes Stadion nicht gefüllt ist.

Apropos: Die Mannschaft hat durchaus Werbung gemacht mit ihren Leistungen, dennoch kommen dermaßen wenige Zuschauer. Frustriert das nicht?

Vielleicht lag es bisher an der Ferienzeit. Zudem ist das Happel-Stadion nicht so einladend, was die Stimmung betrifft. Man muss vielmehr die Fans loben, die immer kommen. Aber ich hoffe doch, dass im Europacup mehr Fans kommen. Wichtig ist, dass unsere Leistungen auf dem Platz stimmen.

Zuletzt stimmten sie, das Selbstvertrauen sollte passen.

Absolut. In den letzten Runden haben wir uns stabilisiert, wir spielen kompakter und konstanter. Das müssen wir im Europacup umso mehr bringen, wenn wir Erfolg haben wollen.

Sie sind auch wieder besser im Austria-Spiel integriert. Was ist passiert?

Unsere Ausrichtung mit viel Ballbesitz ist grundsätzlich ein Spiel für mich. Ich hatte noch nie in meiner Karriere so viele Scorerpunkte wie in der vergangenen Saison. Aber natürlich waren auch Partien dabei, wo ich nicht so im Spiel drinnen war. Aber das ist auf meiner Zehner-Position auch nicht immer leicht. Eine Zeit lang habe ich defensiver auf der Sechser-Position gespielt, das liegt mir auch, weil man das Spiel vor sich hat und nicht den Druck wie weiter vorne. Aber grundsätzlich bin ich vorne viel torgefährlicher.

Der Europacup ist bekanntlich eine Bühne für jeden Spieler. Haben Sie noch den Traum vom Ausland?

Sag’ niemals nie. ich bin 27 und muss realistisch sein. Wenn ich diesen Schritt machen möchte, dann muss er im kommenden Sommer passieren. Umgekehrt weiß ich, was ich an diesem Klub habe, ich fühle mich bei der Austria daheim.

Ihr Vertrag läuft im Sommer aus, Sie wären ablösefrei. Hat es mit der Austria schon Verhandlungen gegeben?

Nur Gespräche. Wenn ich meinen Vertrag verlängere, dann wäre ich fast zehn Jahre bei der Austria. Das ist nicht selbstverständlich im heutigen Fußball und wäre auch etwas Besonderes. Aber daran verschwende ich derzeit keinen Gedanken. Ich spiele einfach nur Fußball und schaue, was geschieht.

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