Austrianer Prohaska gibt dem Rapid-Boss recht
Das Reförmchen des Ligaformats macht kaum jemanden glücklich. Dementsprechend viele Reaktionen löste der KURIER-Bericht über die Diskussionen zu einer 16er-Liga (anstelle von zwei Zehnerligen) in der Bundesliga aus.
Ex-Teamchef und ORF-Analytiker Herbert Prohaska spricht sich für ein Beibehalten der beiden Zehner-Ligen aus. „Und das nicht nur, weil ich Schirmherr der Heute-für-Morgen-Liga bin.“ Dass die Amateurmannschaften der Bundesligaklubs automatisch von der Bundesliga ausgesperrt und auch in Regionalligen unerwünscht sind, missfällt allerdings auch Prohaska. Ihm ist vor allen die Jugend ein Anliegen. Gäbe es ein 16er-Oberhaus und darunter drei Regionalligen, dann – so argumentiert Prohaska – wäre die sportliche Herausforderung für 18-jährige Akademie-Abgänger in unteren Etagen zu gering. Die zweite Leistungsstufe in der derzeitigen Form hingegen sei eine gute Zwischenstation für Talente, um den Sprung nach ganz oben zu schaffen – wie zum Beispiel für Philipp Hosiner, der eine Saison bei der Vienna reifte.
Finanzielle Interessen
Der Austria-nahe Prohaska gibt auch Rapid-Präsident Rudolf Edlinger recht, der aus finanziellen Gründen am heftigsten gegen eine 16er-Liga gekämpft hat. „Ich versteh’ den Herrn Edlinger. Vier Mal Rapid gegen Austria oder Rapid gegen Salzburg wollen die Leut’ lieber sehen als zu viele Spiele gegen kleine Klubs. Obwohl ich wirklich nix gegen die Kleinen habe.“
Für die Entwicklung der Talente findet Reiter die Limitierung der Amateurteams in den Regionalligen „ganz falsch“ und sieht auch hier die meisten Vorteile in einer 16er-Liga: „Wenn das Mittelfeld der Liga größer wird, können mehr Trainer ohne Druck Talente einbauen.“
Sportanwalt Wolfgang Rebernig, der sich an früheren Ligaformat-Diskussionen beteiligte, meint: „Eine 16er-Liga wäre das Beste. Wenn Großklubs dagegenhalten, dass die Einnahmen sinken, dürfen sie nicht vergessen, dass auch die Punkteprämien für sechs Partien wegfallen würden.“
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