Fink will vermehrt an der Defensive arbeiten
Ich bin ja ein Südländer, mir macht die Hitze nichts aus." Der Deutsche Thorsten Fink beliebt auch bei Temperaturen jenseits der 30 Grad zu scherzen. Am Ufer des Millstätter Sees beginnt für die Austria der zweite Teil der Vorbereitung. Der erste wurde ganz zur Zufriedenheit des neuen Coaches absolviert. "Alle ziehen mit, sind richtig heiß. Ich habe ein gutes Gefühl."
Bei den bisherigen Testspielen gegen unterklassige Klubs, die nur relativ zu bewerten sind, funktionierte vor allem die Offensive. "Wir haben viele Tore erzielt, einige davon waren wirklich schön. Wir wollten diese Spiele auf dem Land, in den Dörfern, weil wir zu den Menschen wollten." Die Austria will sich sympathisch geben.
Im Rahmen des Trainingslager probt man gegen stärkere Gegner, am Dienstag gegen Krasnodar, am Donnerstag gegen Union Berlin, ehe kommenden Sonntag der Ernstfall gegen den FC Zürich simuliert wird. "In dieser Phase wollen wir verstärkt an der Defensive arbeiten", so Fink. Parallel wird weiterhin an der Ausdauer und der Schnelligkeit gefeilt. Mit dem körperlichen Zustand seiner Spieler ist der Chef jedenfalls zufrieden. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die die Fitness ab und zu kritisiert hatten.
Grundsatz-Fragen
Jeder einzelne Spieler habe nun die Möglichkeit, sich für die Startelf aufzudrängen. Auch "Testpilot" Marios Pechlivanis. Der 20-jähirge Außenstürmer gehörte zu Finks Team bei Apoel Nikosia. "Marios ist ein großes Talent, den wir uns jetzt einmal ansehen und eventuell zu uns holen könnten. Er hat sehr gute Anlagen, ist ablösefrei und hat großes Entwicklungspotenzial."
Als Team, so Fink, wolle man sich weiterhin spielerisch steigern. "Wir wollen unser Spiel durchziehen, da ja unsere Grundausrichtung dieselbe bleiben soll. Wichtig sind mir dabei die Leidenschaft und der Spaß. Und natürlich wollen wir auch gewinnen." Mit den Neuzugängen ist der Deutsche bisher zufrieden, "wobei man aufpassen muss, nicht zu früh zu urteilen. Ich möchte nicht gleich jemanden in den Himmel loben."
Geduld-Spiel
Zeit für eine Abkühlung im Millstätter See bleibt für die Veilchen keine. Die kommenden drei Tests werden Fink mehr Aufschlüsse geben, ehe man in der ersten Cup-Runde in Oberwart gastiert. Fink bittet auch die violetten Fans um etwas Geduld. "Die Philosophie im Verein muss einheitlich sein, von oben bis unten. Nachhaltig muss es sein. Und das benötigt Zeit." Das Positive: Nach Platz sieben in der abgelaufenen Saison hat die Austria ein leichtes Spiel, sich in der kommenden Saison zu verbessern.
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