Austria weiter im Formtief, Altach gelingt Aufholjagd

Austria weiter im Formtief, Altach gelingt Aufholjagd
Die Violetten enttäuschen erneut, die Admira punktet erstmals. Altach macht einen 0:3-Rückstand gegen Hartberg wett.

Es sind die Details, an denen man sich bei der Wiener Austria gegenwärtig erfreut. So wurde vor dem Heimspiel gegen die Admira ein violetter Traktor als Identifikationsobjekt präsentiert. Vielleicht ein Symbol dafür, dass die Violetten nur stotternd in die Saison gelangten. Und dass sie langsam auf Touren kommen und Ertrag auf dem Feld einbringen sollten.

Der Ertrag vom Sonntag? Mager. Ein Punkt daheim gegen die Admira. Bedenklich: Der Letzte holte sich beim 1:1 verdient den ersten Saisonpunkt.

Austrias Feldherr, also der Kapitän, Alexander Grünwald fehlte aufgrund einer Wadenprellung. Der Admira fehlen hingegen noch Punkte in dieser Saison. "Wir haben nicht alles richtig gemacht bislang, aber auch nicht alles falsch. Wir arbeiten mit der nötigen Schärfe weiter", analysierte Trainer Reiner Geyer messerscharf.

Betriebstemperaturen

Beide Teams kamen zu Beginn bei 35 Grad nur langsam auf Betriebstemperatur. Die Austria, die gegen den Letzten nur einen echten Stürmer (Monschein) aufs Feld schickte, diktierte das Spiel, die Admira bediente sich zumeist unerlaubter Mittel, zwei frühe Gelbe Karten waren das Resultat einer Foul-Orgie. Nach einer Viertelstunde tat sich erstmals einiges. Einer der vielen Austria-Freistöße landete auf der Latte (der Absender hieß Cavlan, der wieder fit war), die Admira gelang gar ein Tor – Maier stand aber im Abseits.

Die Admira spielte keineswegs Verstecken und agierte mutiger. Hjulmand prüfte kurz darauf Austria-Goalie Lucic. Die beste Chance hatte der allein aufs Tor laufende Monschein – sein Abschluss landete zwischen Tor und Cornerfahne. Danach gab’s lange Sommerfußball in Reinkultur. Zumindest bis zur 44. Minute.

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Heißer Abschluss

Da lief Christoph Monschein nach Prokop-Pass von der Mittellinie aus erneut alleine auf das Leitner-Tor zu, dieses Mal verwertete er. Die Admira-Abwehr hatte bei diesem Konter mit einer Abseitsstellung spekuliert.

Nach der Pause kam Prokop gleich zu einer dicken Chance. Aber belohnt wurde die mittlerweile offensivere Admira: Nach einer Kombination über Hoffer und Kerschbaum traf der montenegrinische Neuzugang Boris Cmiljanic bei seinem Liga-Debüt zum nicht unverdienten Ausgleich. Austria-Trainer Ilzer brachte nun den wiedergenesenen Turgeman.

Egal, wer spielte: Die Austria fiel wieder zurück. Der hartgesottene Fanklub trieb die Mannschaft an, zwischendurch hörte man nach Fehlpass-Orgien Pfiffe und lautstarke Kritik.

Austria weiter im Formtief, Altach gelingt Aufholjagd

Die Austria tat das, was sie in dieser Saison sehr gerne tut – nach einem Gegentor zurückfallen. Einmal mehr fehlten die Ideen, dafür hatte die Admira Chancen durch Bakis, Heimkehrer Hoffer und Paintsil, stets klärte Lucic. Austrias Bester verhinderte eine Niederlage. Freilich ließen auch die Austrianer nichts unversucht, der letzte Pass landete zumeist im Nirgendwo.

Die Unzufriedenheit auf den Rängen wurde immer lauter: "Wir wollen die Austria sehen."

Langsam muss besagte Austria ernten.

Drei Tadic-Treffer reichten Hartberg nicht

Eine turbulente Partie sahen die Zuschauer derweil in Altach: Nach 45 Minuten sahen die Vorarlberger noch wie der sichere Verlierer aus und lagen 0:3 zurück. Doch nach der Pause brach dann Hartberg ein. Altach traf drei Mal zum 3:3-Endstand.

Die erste Hälfte stand eindeutig im Zeichen eines Mannes: Dario Tadic. Hartbergs Solospitze tat, was er am liebsten macht. Der Pinkafelder erzielte Tore, nämlich gleich drei an der Zahl und das in den ersten 29 Minuten.

Zunächst nutzte Tadic einen Schnitzer von Altach-Verteidiger Maak – 1:0 (11.). Dann traf er nach einer mustergültigen Vorlage von Rep – 2:0 (17.). Und schlussendlich stand der 29-Jährige nach einem Querpass von Dossou richtig – 3:0 (29.). Altach-Coach Pastoor reagierte noch vor der Pause und erlöste den in der Innenverteidigung erneut überforderten Ex-Rapidler Thurnwald. Auch in der Pause dürfte der Niederländer die richtigen Worte gefunden haben. Das Spiel kippte: Berisha (47.) und Oum Gouet (50.) trafen schnell zum 1:3 und 2:3.

  • 7 Tore: Shon Weissman (WAC)
     
  • 6 Tore: Erling Haaland (Salzburg), Dario Tadic (Hartberg)
     
  • 4 Tore: Christoph Monschein (Austria)
     
  • 3 Tore: Zlatko Dedic (WSG Tirol), Taxiarchis Fountas (Rapid), Takumi Minamino (Salzburg)
     
  • 2 Tore: Mergim Berisha (Altach), Christian Gebauer (Altach), Alexander Grünwald (Austria), Jakob Jantscher (Sturm), Anderson Niangbo (WAC), Masaya Okugawa (Salzburg), Martin Pusic (Mattersburg)

Kurz danach hätte Berisha schon den Ausgleich erzielt, doch mit Diakité berührte die zweite Red-Bull-Leihgabe in Abseitsposition den Ball (53.). Aber das 3:3 fiel noch: Gebauer traf von der Strafraumgrenze (76.).

Pech hatte einer seiner Kollegen: Routinier Meilinger musste mit Verdacht auf Schienbeinbruch vom Platz.

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