Austria: Weichenstellung neben der Liliputbahn

Die Austrianer wollen heute wieder jubeln.
Die Wiener sehen sich vor dem heutigen Spiel (19 Uhr) im Happel-Stadion gegen Spartak Trnava im Vorteil.

Wer sich kurzfristig entschließt, dem heutigen (19 Uhr) Heimspiel der Austria in der dritten Qualifikationsrunde im Wiener Prater nur einen Steinwurf von der legendären Liliputbahn beizuwohnen, dem sei gesagt: Platz ist genügend vorhanden. Dermaßen, dass man sich gar über mehrere Plätze ausstrecken könnte.

Gegen Spartak Trnava, freilich nicht der attraktivste Gegner in Europa, hoffen die Wiener, 10.000 Menschen auf den Rängen begrüßen zu dürfen. Gestern waren 6.000 Tickets verkauft, wobei sich Austria- und Trnava-Fans dabei die Waage hielten. Da der violette Anhänger gemeinhin sich nicht nur ab und an divenhaft gibt, sondern auch durch Kurzentschlossenheit glänzen kann, sollte das Heimspiel doch ein Heimvorteil werden.

Leichte Vorteile

Nach Beobachtung und Analyse des slowakischen Gegners kam Trainer Thorsten Fink zu dem Schluss, dass sich seine Mannschaft leicht im Vorteil befinde. Weil sie spielerisch mehr drauf hat, weil sie im Mittelfeld variabler agieren kann, weil sie besonders flinke Spieler auf den Flanken besitzt und weil man nach vier Siegen in vier Pflichtspielen gefestigt und bei guter Laune ist.

Und Trnava, der Vierte der abgelaufenen Saison in der Slowakei? Wird von den Violetten als kompaktes, aggressiv verteidigendes Team eingestuft, das mit Tambe über einen schnellen und Kilometer abspulenden Stürmer verfügt, der seine Athletik einzusetzen versteht. Trnava sei stärker als Kukesi, was nicht wirklich verwundert, zumal der Bewerb um eine Runde fortgeschrittener ist.

Nur eine Veränderung

Unterm Strich handelt es sich bei Trnava um eine Hürde, die es nicht nur zu überspringen gilt, sondern die auch übersprungen werden kann und vor allem muss, will man in die Gruppenphase der Europa League einziehen. Nach zwei Saisonen der Europacup-Absenz nicht nur ein großes Ziel für die Austrianer, sondern auch eine finanzielle Notwendigkeit. Fink wird personell nicht rotieren, um selbst in Folge emotional nicht rotieren zu müssen. De Paula macht auf der rechten Abwehrseite wieder Platz für den zuletzt geschonten Larsen, Kehat erhält abermals den Vorzug im Mittelfeld gegenüber Grünwald.

Kein Gegentor

Fink, der Genügsame, könnte sich schon an einem schnöden 1:0 ergötzen. „Das könnte für das Rückspiel reichen. Ich möchte gewinnen und vor allem wieder zu Null spielen. Das wäre gut für das Rückspiel.“ Und das findet in der modernen „City Arena“ von Trnava statt. Schon heute soll im Happel-Stadion die Grundsteinlegung für den Aufstieg in die Playoffs erfolgen, wo die Austria noch dank der einstigen Champions-League-Auftritte aus dem Herbst 2013 gesetzt wäre.

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