Ernste Lage bei Rapid und Austria: "Corona wird Narben hinterlassen"

Einer Meinung: Kraetschmer (li.) und Peschek kämpfen gemeinsam.
Austria-Vorstand Markus Kraetschmer und Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek über Corona, die Logik der Maßnahmen und den Zusammenhalt bei aller Rivalität.

Der Draht zwischen den Wiener Traditionsklubs Rapid und Austria war in den vergangenen Jahren nicht der allerbeste. Doch spätestens seit mit Corona ein gemeinsamer Gegner auf dem Spielfeld aufgetaucht ist, stehen die beiden Vereine in ständigem Kontakt und ziehen an einem Strang. Sie blicken über den Tellerrand des eigenen Bezirks hinaus, weil es um das Produkt Fußball geht.

Der KURIER lud den violetten AG-Vorstand Markus Kraetschmer und den grün-weißen Geschäftsführer Christoph Peschek ins Stadtstudio auf die Mariahilfer Straße. Beide wiesen einstimmig auf den Ernst der Lage für den heimischen Fußball und für ihre Vereine hin. Dennoch freuen sie sich auf das Derby im November vor wahrscheinlich 1.500 Fans.

KURIER: Hat wirklich Corona als Gegner auftreten müssen, damit Rapid und die Austria wieder gemeinsame Sache machen?

Christoph Peschek: Natürlich haben wir eine Rivalität, das wird auch so bleiben, und wollen ganz besonders jedes Derby gewinnen. Aber es zeigt, wie ernst die Lage ist, jeder Klub hat eine Verantwortung für den Sport. Es ist nach wie vor so, dass wir mit aller Kraft den Fortbestand sichern. Daher geht es darum, gemeinsam die Botschaft nach außen zu trommeln.

Jeder Klub blickt auf seine Existenz, doch jetzt geht es um das große Ganze. Gibt es mehr Zusammenhalt in der Bundesliga?

Markus Kraetschmer: Wir sind als Bundesliga nur dann stark, wenn wir gemeinsam auftreten, mit allen Kollegen aus allen Bundesländern. Wir wollen ja viele Wiener Derbys auf dem Rasen sehen. Wir wollen uns an die Regeln halten, müssen aber den Fans auch eine Planbarkeit bieten können. Der Schulterschluss der letzten Monate hat bewirkt, dass der Fußball zum Vorzeigeprojekt wurde mit dem Präventionskonzept.

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