Austria: Kampf dem Heimnachteil

Ballverliebt: Austria-Trainer Bjelica freut sich auf das Duell mit seinem Ex-Klub Wolfsberg.
Die Austria hat heuer erst zwei Heimspiele gewonnen – am Samstag kommt Wolfsberg.

Am 6. April ging die Austria daheim mit 0:4 unter. Trotz der Schlappe wurden die Violetten Meister. Sieger war Wolfsberg, und die Kärntner kommen heute erstmals seit April wieder an den Verteilerkreis. Der Meister schwächelt diese Saison daheim, hat die letzten drei Spiele in der Generali-Arena – gegen Rapid, Salzburg und Grödig – verloren. Das gab es zuletzt im Sommer 1999.

Nur zwei von sieben Heimspielen haben die Austrianer in der laufenden Saison als Sieger beendet. „Viel zu wenig“, weiß auch Trainer Nenad Bjelica.

Sein Gegenüber, Wolfsberg-Trainer Dietmar Kühbauer, bleibt trotzdem Realist: „Wir sind Außenseiter.“ Aber einen Wunsch hat der Burgenländer in Kärntner Diensten doch: „Unser Ziel ist es, auch nach diesem Spiel ungeschlagen zu bleiben.“ Seit Kühbauer in Wolfsberg ist, ist den Kärntnern das sieben Mal in Folge in der Meisterschaft gelungen.

Konzentration

Austria-Torhüter Heinz Lindner, der sich mit seiner herausragenden Leistung in Madrid gegen Atlético international in den Vordergrund geworfen hat, hat einen konkreten Wunsch: „Nach dem Sieg über Wiener Neustadt soll heute ein weiterer folgen. Vielleicht können wir eine Serie starten.“

Bjelica weiß, warum die Veilchen heuer im eigenen Garten so gar nicht blühen wollen. „Wir waren oft in der Defensive nicht konzentriert genug.“ Phasen der Unachtsamkeit reichten aus, um sicher geglaubte Siege aus der Hand zu geben. Wie gegen Grödig, Ried oder Innsbruck. Punkte, die in der Zwischenabrechnung fehlen. „Das war jeweils viel Strafe für wenige Fehler. Noch dazu haben wir vorne unsere Chancen nicht genutzt, waren viel zu ineffektiv.“ Freilich war Pech auch mit im Spiel. „Aber wir müssen eben das Glück mit Arbeit erzwingen“, fordert Bjelica von seinen Schützlingen.

Das 0:4 von Madrid unter der Woche ist längst abgehakt, der Fokus auf den Alltag in der Liga gerichtet. „Diese Niederlage muss man akzeptieren, weil der Gegner einfach besser ist. Mich schmerzen viel mehr Punkteverluste wie gegen Ried oder Grödig.“ Wer, wenn nicht Bjelica, weiß, wie gefährlich sein Ex-Klub Wolfsberg ist? „Die sind gut drauf, haben zuletzt eine gute Serie hingelegt.“

Rotation

Bjelica wird seine Mannschaft wieder auf zwei, drei Positionen verändern, so sieht es sein Plan vor. Es ist gut möglich, dass die in den letzten zwei Spielen auf die Bank verbannten Jun, Suttner und Hosiner nach ihrer Nachdenkpause wieder eine Chance erhalten. „Am Samstagvormittag haben wir noch ein Training. Ich mache mir von allen ein Bild.“

Bjelicas vielleicht etwas aus dem Rahmen geratene Wutrede nach der Derby-Niederlage hat zumindest jene Wirkung gezeigt, dass in den folgenden Trainingseinheiten konzentrierter ans Werk gegangen wurde. „Diese Mannschaft muss auf diesem Top-Niveau trainieren, um das im Spiel auch abrufen zu können.“ Das war in der Meistersaison nicht anders.

Am Samstag könnte es in Innsbruck eine Premiere geben: einen Heimsieg. In der laufenden Saison wartet das Team von Roland Kirchler nämlich noch auf einen vollen Erfolg im Tivolistadion. Mit Wiener Neustadt gastiert in der 15. Runde ein potenzieller Punktelieferant (16.30 Uhr). Von neun Heimspielen gegen die Niederösterreicher konnte Innsbruck bisher sechs für sich entscheiden.

Auch Sturm Graz will am Samstag (19 Uhr) wieder zurück zur einst berüchtigten Heimstärke finden. Nach sieben Spielen in der UPC-Arena stehen für die Grazer bereits vier Niederlagen zu Buche. Zuletzt verstimmte Sturm seine Fans mit einem 0:2 gegen Schlusslicht Admira. Gegen Ried soll nun der Umschwung gelingen. Keine leichte Aufgabe, denn die Oberösterreicher haben zuletzt viel Selbstvertrauen getankt. Als erster Verfolger von Spitzenreiter Salzburg sind die Innviertler bereits seit fünf Runden unbesiegt. Das erste Saison-Duell ging mit 3:0 klar an die SV Ried.

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