Schreckensszenario für Austria: Weniger Einnahmen, keine Prämien

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Die Teilnahme an der Quali-Gruppe droht, die Favoritner bereiten sich im Hintergrund schon darauf vor.

Die Chance lebt noch, hinter den Kulissen stellt sich die Austria aber bereits auf die Teilnahme an der Bundesliga-Qualifikationsgruppe ein. Erwischte es bei der Premiere der Zwölferliga im Vorjahr Rapid, drohen nun die Favoritner, die Top Sechs zu verpassen. Finanziell wird die Austria dies spüren. Gespart wird dann allerdings bei den Prämien. In der laufenden Saison haben Spieler wie Trainer nur ein einziges Mal Siegprämien erhalten: Nach dem vollen Erfolg gegen Mattersburg - danach war man unter den Top 5. Und nur bei dieser Platzierung werden die ausgemachten Prämien auch wirklich ausbezahlt.

Die Austria hat bereits sämtliche Szenarien durchkalkuliert, betonte Markus Kraetschmer zuletzt. "Es ist sicher so, dass uns in der Qualifikationsgruppe im Zuschauerbereich doch ein sechsstelliger Betrag fehlen wird. Auf der anderen Seite muss man sagen, dass die Spieler in diesem Bereich keine Prämien bekommen", berichtete der Vorstandsvorsitzende der Austria auf Sky. So greift das Prämiensystem der Austria eben erst ab Platz fünf. Für Kraetschmer ergibt sich dadurch "eine gewisse Kompensation". Die Verluste bei den Zuschauereinnahmen werden mit den weniger ausbezahlten Prämien ausgeglichen -was aber auch nicht im Sinne des Erfinders ist.

Zum finanziellen Schaden kommt freilich noch ein anderer. Spiele gegen Salzburg, den LASK oder Derbys gegen Rapid wird es vorerst nicht geben. Gegner wie Altach, Mattersburg oder WSG Tirol werden den Violetten weiter nichts schenken. "Das wird sicher hart werden in einer für uns neuen Konstellation gegen Mannschaften, wo es um körperlichen Einsatz geht. Wir werden uns an diese Aufgabe zu gewöhnen haben", meinte Kraetschmer.

Verlust des Heimvorteils

Platz sieben oder möglicherweise auch acht würde den Sprung ins Play-off um einen Startplatz in der Europa-League-Qualifikation bedeuten. Durch die Spieltermine am 20., 23. und 26. Mai würde sich für die Austria dann aber eine unangenehme Situation ergeben. Da das Champions-League-Finale der Frauen am 24. Mai in der Generali Arena stattfindet, werden die Violetten dann kein Heimspiel in ihrer Heimstätte bestreiten können.

Der Klub gab diesbezüglich auf Anfrage an, auf diesen Fall vorbereitet zu sein. Diesbezügliche Überlegungen seien bereits angestellt worden. Als Ausweichstätten kommen die Südstadt oder das Ernst-Happel-Stadion in Betracht. Im Disput mit den eigenen Fans drohen dennoch wieder unangenehme Diskussionen. Die Anhängerschaft ist derzeit bekanntlich verstimmt und wirft Kraetschmer den Ausverkauf des Klubs vor.

Investorensuche

Die Verantwortlichen bemühten sich im Rahmen der Generalversammlung am Dienstagabend erneut um Aufklärung. Auf der Suche nach einem Investor gehe es nicht darum, schnelles Geld zu machen, meinte Kraetschmer. "Es geht darum, jemanden zu finden, der uns nachhaltig weiterhelfen kann. Finden wir den nicht, arbeiten wir unseren Plan weiter." Auch die Auslastung der Generali Arena abseits von Spieltagen sei deshalb ein wichtiger finanzieller Mehrwert.

Von den Klub-Gremien wurde schon vor Wochen abgesegnet, dass bis zu 49,9 Prozent der Anteile an der FK Austria AG abgegeben werden können. Wie Kraetschmer betont haben wollte, werde der Verein aber immer die Mehrheit an der Kapitalgesellschaft haben.

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