Austria besiegt Polster-Admira

APA13785506 - 20072013 - WIEN - ÖSTERREICH: Trainer von Admira Toni Polster am Samstag, 20. Juli 2013, wähhrend einer Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen FK Austria Wien und FCAdmira Wacker Mödling. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
Der Titelverteidiger gewinnt zum Auftakt 2:0 gegen den Polster-Klub.

„Hallo, mein schena Bua.“ Toni Polster, mit frisch gestyltem Haar und schnittiger Sonnenbrille ausgestattet, hieß gestern in den Katakomben der Generali-Arena jeden, der ihm über den Weg lief, willkommen. Mit derselben und für ihn typischen Begrüßung. Auch Medienvertreter aus Köln, die extra für Polsters Trainerdebüt in der höchsten Spielklasse angereist waren.

Die violette Legende kehrte heim an den Verteilerkreis, wenn auch nur für wenige Stunden und als Gegner. Polster gastierte mit der Admira bei seiner Austria und kassierte zum Saisonauftakt eine 0:2-Niederlage.

Vorspiel

Bevor es dazu kam, mussten 9255 Fans und die Aktiven die Eröffnungszeremonie über sich ergehen lassen, samt ohrenbetäubend gesungener Bundeshymne und einleitenden Worten von Bundesliga-Präsident Hans Rinner, die ohnehin von den Gesängen der Austria-Fans überstimmt wurden. Möge die 40. Bundesliga-Saison beginnen.

Es ging los mit einem ruhigen Toni Polster, der auf der Bank Platz nahm, was einem Austria-Fan so gar nicht gefiel: „Poista, kumm ausse da und lass dich anschauen.“ Er ließ sich nach einer Viertelstunde dann anschauen, weil Schwab eine Chance vergeben und sich den Unmut des ehemaligen Torjägers zugezogen hatte.

Austria-Coach Nenad Bjelica beobachtete unterdessen stehend das Geschehen und bekam einen ambitionierten Gegner aus der Südstadt zu sehen, der durch Ouedraogo beinahe in Führung gegangen wäre. Seine Austria hatte noch mehr als mit dem aggressiven Gegner mit ihrem eigenen fehlerhaften Spiel Probleme. Weil sie körperlich noch nicht top ist, was zeitlich geplant war. Es fehlte an der Feinjustierung, oftmals auch an der Konzentration und der nötigen Bewegung im Spiel nach vorne. „Vor der Pause war die Admira spritziger als wir. Wir stehen, was die Frische betrifft, erst bei 70 Prozent“, gestand Bjelica.

Nach 30 Minuten bewegte sich dafür Polster, abermals sprang er nach einer weiteren vergebenen Chance, diesmal durch Auer, von der Bank auf. Nach dem Wechsel forderte er vergeblich einen Freistoß für die Admira, scherzte dabei mit dem vierten Mann, Bernd Eigler, den er letztlich kumpelhaft umarmte.

Unterhaltung

Das Spiel blieb unterhaltsam, beide Teams geizten mit Möglichkeiten nicht. „Nur haben wir leider keine verwertet“, trauerte Polster, der ansonsten mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden war. Denn die Admira agierte weiterhin gefällig in der Offensive und kompakt und konzentriert in der Defensive. Toni Polster hielt es in der Schlussphase nicht mehr auf der Bank, immer wieder gab er wild gestikulierend Anweisungen. Als würde er ahnen, was noch kommen sollte: Die Abseitsfalle der Admira schnappte nicht zu, Hosiner nutzte den Vorteil und überhob Goalie Tischler zum verdienten 1:0. Der Schützenkönig ärgerte somit den einstigen Goalgetter.

Der Admira ging am Ende der Sprit aus, die Austria war dominant und überlegen und legte in letzter Minute nach. Stankovic verwandelte einen Elfmeter zum 2:0.

Der geschlagene Polster verabschiedete sich dennoch bei den Austria-Fans.

Nenad Bjelica (Austria-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft gearbeitet hat, sie ist über das Limit gegangen und hat die Müdigkeit nach der Pause abgeschüttelt. Dass Beine und Kopf noch nicht frisch sind, ist meine Schuld, das wird in Zukunft besser werden, ich lege nämlich Priorität auf die Spiele im August. Ich wäre dumm, eine Mannschaft, die perfekt funktioniert hat, zu verändern, aber Leute wie Stankovic, Rotpuller und Murg machen sehr starken Druck. Ich bin Peter Stöger für seine Arbeit sehr dankbar."

Toni Polster (Admira-Trainer): "Ich hatte in der Vorbereitung das Gefühl, dass wir auf einem guten und richtigen Weg sind, dieses Spiel hat mich heute bestätigt, darauf können wir aufbauen. Wenn wir weiter so Fußball spielen, werden die Punkte von alleine kommen. Es gibt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Unser größtes Manko war, dass wir die Chancen nicht verwertet haben."

Philipp Hosiner (Austria): "Es war das erwartet schwierige Spiel gegen eine sehr frech spielende Admira. In Salzburg werden wir sichere eine bessere Leistung brauchen."

Fußball-tipp3-Bundesliga (1. Runde): FK Austria Wien - FC Admira Wacker Mödling Endstand 2:0 (0:0). Wien, Generali Arena, 9.255, SR Harkam

Tore: 1:0 (77.) Hosiner, 2:0 (93.) Stankovic (Foulelfmeter)

Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj (76. Rotpuller), Ortlechner, Suttner - Mader, A. Grünwald (76. Okotie), Holland (64. Stankovic) - Gorgon, Hosiner, Jun

Admira: Tischler - Zwierschitz, Schösswendter, Ebner, Auer - Schachner, Rusek (79. Rivera) - R. Schicker (81. Schick), Schwab, Domoraud (67. Sax) - Ouedraogo

Gelbe Karten: Jun, Okotie bzw. Rusek, Tischler, Auer, Schachner, Schösswendter

Bundesliga-Tabelle

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