Austria: Anpfiff für den nächsten Versuch

Thorsten Fink soll der Wiener Austria ein neues Gesicht und alte Qualität geben und den Klub wieder in einen internationalen Bewerb führen.
Der deutsche Trainer Thorsten Fink startete mit der Austria die Saison-Vorbereitung.

Um exakt 9.54 Uhr betrat er den Trainingsplatz Nummer 4. Andreas Ogris. Er hatte 20 Sekunden Vorsprung auf seinen neuen Chef, Thorsten Fink. Die Hierarchie ist aber dennoch klar festgelegt: Der Deutsche leitete sein erstes Training als Ober-Veilchen, es dauerte 95 Minuten lang.

Ogris gab den stillen Beobachter, der ab und zu Anweisungen erteilte, Finks erster Assistent Sebastian Hahn hatte schon mehr zu sagen und einzuteilen. Finks Vorgänger fungiert als Bindeglied für alles: Zu den Amateuren der Austria ebenso wie zum Kooperations-Verein FAC, wo sein guter Freund Peter Pacult das Trainer-Zepter schwingt. Keeper Casali und Frank werden wohl den Klub der Erste Liga verstärken.

Eindruck

Am Ende der Einheit zeigte sich der neue Austria-Trainer durchaus zufrieden. "Die Jungs sind willig und geben ordentlich Gas, Freude ist da. Natürlich fehlen noch einige Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Das ist aber ganz normal." Es handelte sich eben um ein völlig normales Auftakt-Training. Die Erkenntnisse dabei waren freilich überschaubar:

Mit Windbichler und Vukojevic waren zwei Neuverpflichtungen mit von der Partie. Die anderen fehlten noch: Almer (verlängerter Urlaub nach dem Länderspiel), Tajouri (Aufbautraining), Kehat (verlängerter Urlaub nach dem Einsatz für Israels Nationalteam) und Kayode (Auto beim Service).

Dafür ließ sich Ronivaldo wieder blicken. Der Langzeitverletzte, der im Frühjahr keine einzige Minute spielen konnte, bewegt sich doch. Er drehte in Eigenregie seine Runden um den Platz.

Franz Gruber durfte nach wie vor die Torhüter trainieren. Gerüchten zufolge hätte er in die Akademie der Austria wechseln sollen.

Abwehrspieler Rotpuller hat eine Ausnahmestellung. Er trug als einziger aller Feldspieler keine kurze, sondern eine (andersfarbige) 3/4-Hose und als einziger das mobile Tor nicht, als sämtliche Kollegen Hand anlegten. Dafür bekommt er mit Windbichler in Sachen Frisur ernsthafte Konkurrenz.

Nikola Vidovic sorgte gleich am ersten Tag für die Fitness der Spieler. Auf Matten turnte der Fitness-Coach den violetten Kickern 20 Minuten lang die Übungen zur Rumpf-Stabilisation vor. Ein Zaungast war besonders begeistert: "Der war angeblich Kickbox-Weltmeister. Der wird die Spieler richtig herrichten." Wahr ist vielmehr, dass Vidovic kroatischer Meister im Kickboxen war. Fit sollte er die Spieler dennoch machen können.

Fink entpuppte sich als Adlerauge, genau beobachtete er die Vorgänge auf dem Platz, korrigierte bei Bedarf. "Das Passspiel ist wichtig für unser Spiel. Ihr müsst mit Konzentration bei diesen Übungen dabei sein", wies er seine neuen Schützlinge an.

Unterdessen änderte Ronivaldo bei seinem Lauf die Richtung.

Bei einem Spiel über den halben Platz ging es sodann in einigen Phasen sehr intensiv zur Sache.

Ronivaldo beendete seine atemberaubende Laufeinheit. Immerhin musste er am Nachmittag noch beim FAC zum Training antanzen.

Ausblick

Fink versprach, am Ende der Vorbereitungszeit seine Ziele für die kommende Saison zu verraten. "Wir müssen uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten." In den ersten Wochen steht die Fitness auf der Prioritätenliste ganz oben. "Ohne die kannst du nicht rennen. Und wenn du das nicht kannst, brauchen wir über Taktik oder Technik gar nicht reden."

In den nächsten Wochen soll auch der Kader aufgebessert werden, Marc Janko ist freilich ein Thema. "Er ist für jeden österreichischen Klub interessant. Aber eben auch für ausländische", sagt Fink.

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