Austria an Fans: "Einigen nicht klar, wofür der Verein steht"
Bei der Wiener Austria kehrt im Moment keine Ruhe ein. Beim 0:2 gegen den LASK sorgten neben der sportlichen Talfahrt auch die Fans für Ärger. Es wurde mit Leuchtraketen und Rauchbomben geworfen. Die Verantwortlichen sollen in enger Zusammenarbeit mit dem LASK, der seine Unterstützung zugesichert habe, ausgeforscht werden.
Am Sonntag wartet nun das Heimspiel gegen Mattersburg. Die Burgenländer liegen nur zwei Punkte hinter der Austria auf Tabellenrang 10. Ein Sieg der Wiener ist in der aktuellen Situation daher umso wichtiger. Vor dem Bundesliga-Wochenende wandte sich nun das Präsidium des Vereins mit einem offenen Brief an die eigenen Fans:
"Wir alle bezeugen dieser Tage eine Austria, die nicht so performt, wie wir uns das erhoffen würden. Und ja, es sind unsere Leistungen und Ergebnisse, die der Grundauslöser für all die Unzufriedenheit, all die Emotionen bilden, die zuletzt große Folgereaktionen hervorgerufen haben. Das ist Fakt, das ist uns klar und dieses Bewusstsein muss ganz deutlich festgehalten werden. Der Klub wird im Wettkampf mit anderen Vereinen aktuell nicht den Ansprüchen gerecht. Punkt", heißt es von Seiten der Austria.
"Häufigkeit und Ausmaß an Fehlverhalten"
Trotz den derzeitigen Misserfolgen auf sportlicher Ebene gebe es aber in den letzten zweieinhalb Jahren "erstaunlich viele, gut funktionierende Projekte, die Teile der Fanszene und der Klub gemeinsam auf die Beine gestellt haben." Dabei habe es mitunter auch "kleinere Enttäuschungen" gegeben. "Nichtsdestotrotz wurde bis vor kurzem klar erkennbar aufeinander zugegangen, inklusive einiger Vertrauensvorschüsse – auch wenn diese womöglich nicht immer zur Gänze als solche wahrgenommen wurden."
Nun würden die "Häufigkeit und das Ausmaß an Fehlverhalten" aber darauf hinweisen, dass "einigen wenigen nicht wirklich klar zu sein scheint, wofür die Austria - und damit ist nicht nur der Klub, sondern sind auch Anhänger gemeint - eigentlich steht." Hier gehe es nicht um die Positionierung des Vereins, sondern: "Es geht um den historischen Kern unserer Identität, die Austria-DNA, die auf natürliche Weise entstanden ist."
Ein Austria-Fan unterstütze den Klub, weil er "für weitaus mehr steht" als für Selbstbeweihräucherung oder dafür, ein Abklatsch von irgendetwas anderem zu sein. Es gehe um die Identität, "die sich unsere Anhänger und der Klub über ein Jahrhundert selbst mühevoll erarbeitet haben." Gerade deshalb wolle der Klub nun einlenken, um die eigene DNA nicht in Gefahr zu bringen.
"Hören die Lauten, aber auch die Stillen"
"Unsere Hand bleibt ausgestreckt, unser Wille zum Dialog bleibt groß und die Möglichkeiten, mit Verantwortlichen in Kontakt zu treten, werden laufend mehr", heißt es von der Austria weiter, "Wir befürworten weiterhin Vielfalt auf unseren Tribünen, wir hören natürlich die Lauten, wir hören aber auch die Stillen, wir honorieren die für viele gar nicht bekannten Bürden, die Fans auf sich nehmen, um vor Ort zu sein und unsere Farben auch im Privaten zu vertreten, wir respektieren Kritik, sofern korrekt geäußert und danken für jede Unterstützung."
Den Verein und die Fans eine der Wille "wieder eine starke Austria zu erleben." Daher, so schließt man in dem offenen Brief, gelte es gemeinsam zu respektieren, worum es wirklich geht. Und solle am besten schon am Sonntag gegen Mattersburg damit beginnen.
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