Als ein CL-Finale die Karriere von Liverpool-Goalie Karius zerstörte

Als ein CL-Finale die Karriere von Liverpool-Goalie Karius zerstörte
Die zwei Patzer im Endspiel von 2018 haben dem Tormann die Karriere gekostet. Der heute 28-Jährige ist noch bis Ende des Monats bei Liverpool unter Vertrag.

26. Mai 2018 in Kiew. Es stand kurz nach der Pause 0:0 im Finale der Champions League zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool. In der 51. Minute fing Liverpools Tormann Loris Karius zunächst einen langen Pass locker ab. Bei seinem Versuch, den Konter einzuleiten, warf er den Ball an den Fuß von Karim Benzema. Das Einzige, was die Fans nach dem 0:1 noch sehen konnten, war das breite Grinsen des französischen Stürmers.

In Minute 84 versuchte es Real-Star Bale mit einem Schuss aus 35 Metern, der leicht und zentral ausfiel. Karius aber schlug sich den Ball ins eigene Tor. Sein zweiter Fehler sorgte für den Endstand von 1:3. Vor seinen beiden Blackouts, die Benzema und Bale nutzten, soll sich der Deutsche bei einem Zusammenstoß mit Sergio Ramos eine Gehirnerschütterung zugezogen haben. Er blieb dennoch bis zum Schlusspfiff auf dem Platz.

UCL Final 2018 - Real Madrid vs Liverpool FC

Schwarzer Tag

Wer an das Finale 2018 denkt, der wird sich vielleicht nicht mehr an den Namen des Tormanns von Liverpool erinnern, aber an dessen Fehler. Loris Karius war die tragische Figur gegen Real Madrid. Nach Spielende sank der 1,90 Meter große Karius im Strafraum zu Boden und verharrte dort eine Zeit lang, kaum fähig sich zu bewegen, den Kopf nach unten auf den Rasen gerichtet. Dieser schwarze Tag in seiner Karriere, der ihm den Platz zwischen Liverpools Pfosten kostete und einige Leihgeschäfte nach sich zog, hat sich für den 28-Jährigen jedoch erledigt. Er setzte sich damit „überhaupt nicht“ mehr auseinander.

„Ja, es waren damals sehr unglückliche Umstände und für mich ein gebrauchter Tag, an dem ich nachweislich eine Gehirnerschütterung erlitten hatte und dadurch gesundheitlich angeschlagen war. Nach der Diagnose war es dann für mich einfacher, mit diesem Final-Abend abzuschließen“, sagte Karius im Interview mit Sport-Bild.

Nach dem Finale sagte der damalige ZDF-Experte Oliver Kahn: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich aus Torwart-Sicht schon einmal etwas Brutaleres gesehen habe. So ein Abend kann eine Karriere zerstören.“ Und er sollte Recht behalten.

Nach mehreren erfolgreichen Jahren bei Mainz war Karius im Sommer 2016 zu Liverpool gewechselt. Der Verein zahlte über sechs Millionen Euro Ablöse. Patzer sorgten dafür, dass Karius einen schweren Start in England hatte. Im Sommer 2018 wurde Karius an Beşiktaş Istanbul verliehen. Nach zwei Jahren in der Süper Lig löste er dann 2020 seinen Vertrag auf. In der darauffolgenden Saisonvorbereitung war er vierter Tormann bei Liverpool. Also wurde er an Union Berlin verliehen. Doch auch dort musste er sich hinter Andreas Luthe anstellen, kam nur zu vier Einsätzen.

FBL-GER-BUNDESLIGA-UNION BERLIN-HOFFENHEIM

Nur noch Seitenblicke

Von 2019 bis 2021 wurde immer wieder über ihn berichtet, was weniger an seinen sportlichen Einsätzen lag. In dieser Zeit war er mit Sophia Thomalla zusammen. Im Sommer letzten Jahres wurde dann die Trennung bekannt. Seither hatte er noch mehr Zeit für Sport und sorgte auf Instagram mit einem Bild von sich für Aufsehen, auf dem er aussieht wie ein Bodybuilder.

Seit Sommer 2021 ist der Schwabe aus Biberach an der Riß wieder bei Liverpool. Der heute 28-jährige Tormann hat das Endspiel 2022 nur als Zuschauer verfolgt. Mit Ende des Monats läuft sein Vertrag in Liverpool aus. Als Adressen möglicher Arbeitgeber werden Fürth und Basel genannt. Für einen Tormann, der seit Ende Februar 2021 auf einen Pflichtspiel-Einsatz wartet.

Kommentare