Wieder Rot und Debakel für Rapid - 1:5 beim WAC, Sieg für Sturm

Rot für Rapid-Tormann Hedl nach 27 Minuten gegen den WAC
Ein früher und umstrittener Ausschluss gegen Tormann Hedl brachte die Grünen in die Bredouille. Tabellenführer Sturm besiegte BW Linz 2:0.

Drei Tage nach dem 120-Minuten-Drama im Conference-Viertelfinale mit bitterem Ende kassierte Rapid auch in der Fußball-Bundesliga eine Niederlage. Beim Wolfsberger AC unterlagen die Wiener am Ostersonntag mit 1:5 (1:1), Dejan Zukic erzielte dabei zwei Treffer. Erneut musste Rapid lange mit einem Mann weniger spielen, da Niklas Hedl ausgeschlossen wurde. Der WAC ließ den Vorsprung auf die fünftplatzierten Rapidler in der Tabelle auf sechs Punkte anwachsen.

Zukic brachte den WAC in der 10. Minute in Führung, Dion Beljo (24.) glich per Elfmeter nach einem Handspiel im WAC-Strafraum aus. Nur wenig später flog Hedl in der 27. Minute mit Rot vom Platz. Der Torhüter hatte sich zu einer angeblichen Notbremse verleiten lassen. Mit einem Mann mehr ließen die Kärntner in der zweiten Hälfte nichts mehr anbrennen. Zukic gelang sein zweites Tor in der 62. Minute mit einem Weitschuss, die kurz darauf eingewechselten Emmanuel Agyemang (73.) und Erik Kojzek (89., 93.) sorgten für einen noch höheren Sieg.

WAC-Coach Dietmar Kühbauer musste den gesperrten Chibuike Nwaiwu und den angeschlagenen Alessandro Schöpf vorgeben, Cheick Mamadou Diabate und Ervin Omic übernahmen für das Duo. Dazu rückten Adis Jasic und Markus Pink wieder in die erste Elf. Rapid-Trainer Robert Klauß baute fünf frische Spieler in der Startelf ein, die am Donnerstag beim 1:4 gegen Djurgarden nicht oder nicht so lange im Einsatz waren. Ange Ahoussou, Benjamin Böckle, Bendeguz Bolla, Isak Jansson und Andrija Radulovic liefen statt Nenad Cvetkovic, Jonas Auer, Moritz Oswald, Lukas Grgic und Louis Schaub auf. Auch Mamadou Sangare, der am Donnerstag nach sechs Minuten die Rote Karte ausgefasst hatte, spielte von Beginn an.

Schnelles Tor, Elfmeter und Platzverweis

Beinahe hätte die Partie mit einem Schock für Rapid begonnen. Pink probierte es nach Jasic-Hereingabe aus spitzem Winkel, doch Hedl hielt seinen Kasten mit einer starken Reaktion sauber. Keine 40 Sekunden waren da in der Lavanttal-Arena absolviert. Neun Minuten später war es dann aber soweit, diesmal brachte Jasic eine Flanke von rechts hinein. Zukic stand vor dem Fünfer völlig alleine und ließ Hedl keine Abwehrchance. Es war das neunte Saisontor für den Serben.

Die Antwort von Rapid ließ nicht lange auf sich warten. Beljo (15.) verfehlte mit einem gut angetragenen Schuss nur knapp die lange Ecke. Nach 20 Minuten half den Wienern der VAR, der ein unglückliches, aber strafbares Handspiel von Nicolas Wimmer im WAC-Strafraum erkannte. Schiedsrichter Sebastian Gishamer zeigte auf den Punkt, Beljo verwandelte den Elfer trocken mit links. Nach einem Fehler von Ahoussou, der sich von Thierno Ballo den Ball abluchsen lassen hatte, war Hedl als letzter Mann weit aus dem Tor. Beide Spieler im Sprint, es kam zu einem Zusammenstoß. Ballo ging zu Boden und Gishamer zeigte dem Rapid-Torhüter die Rote Karte. Eine aus Sicht der Grün-Weißen harte Entscheidung. Und eine Fehlentscheidung, wie Schiedsrichter Gishamer nach dem Spiel zugeben sollte.

Nach Seitenwechsel spielte nur noch WAC

Klauß brachte Paul Gartler als Hedl-Ersatz, für Radulovic war der Arbeitstag beendet. An der Charakteristik des Spiels änderte der Platzverweis nichts. Beide Teams agierten eher abwartend, große Chancen gab es bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr. Aufseiten Rapids durften Sangare und Beljo danach nicht mehr weitermachen. Romeo Amane und Guido Burgstaller kamen in der Pause herein, und die Partie nahm wieder Fahrt auf. Wobei der WAC den Druck erhöhte und die numerische Überlegenheit ausspielte.

Pink (46.) schoss gleich nach Wiederbeginn Gartler an, Jasic (53.) und Omic (57.) versemmelten aus guten Positionen. Auf der Gegenseite ließ Kara (56.) eine Gelegenheit aus. Das Tor gelang wieder Zukic. Der Spielmacher ließ Amane mit einem Haken aussteigen und traf aus 20 Metern sehenswert. Der eingewechselte Agyemang besorgte knapp zehn Minuten später praktisch die Entscheidung, da Rapid zu diesem Zeitpunkt schon nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Kojzek (79., 82.) vergab noch zwei Chancen, ehe er sein sechstes und siebentes Saisontor erzielte - und Rapid endgültig ins Elend stürzte.

Sturm Graz hielt die Verfolger im Titelrennen der auf Distanz. Der Meister gewann am Ostersonntag das Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz 2:0 (1:0) und geht zumindest mit Vorsprung in die beiden Duelle mit der Wiener Austria. Tomi Horvat mit einem Handelfmeter (26.) und William Böving (71.) schossen die Grazer zum hochverdienten Sieg.

Blau-Weiß, zunächst ohne den angeschlagenen Torjäger Ronivaldo, versteckte sich in der Anfangsphase keineswegs. Sturm kam erst in der 10. Minute erstmals in den Strafraum und wurde gleich gefährlich, ein Kopfball von Leon Grgic ging knapp vorbei.

Führung per Handelfmeter

Die Elf von Jürgen Säumel versuchte es mit geduldigem Kombinationsspiel, aber ohne großes Tempo gegen die gut gestaffelten Linzer. Durchkommen gab es so vorerst keines, bis Horvat ein energisches Solo startete. Sein Flankenversuch traf Emanuel Maranda im Strafraum am Arm, den fälligen Elfmeter verwertete Horvat souverän. Die Grazer bekamen die Partie danach sicher in Griff, Torchancen blieben bis zur Pause aber weiter Mangelware.

Nach dem Wechsel drängten die Grazer umso mehr auf die Vorentscheidung. Grgic nach einer Eckball-Variante (51.), Malick Yalcouye (52.) und wieder Grgic nach einem Corner (55.) vergaben aus kurzer Distanz Großchancen. Böving machte es besser. Nachdem sich Sturm durch die Linzer Abwehr kombiniert hatte, erzielte der Däne sein neuntes Saisontor.

Die Linzer gaben sich aber noch nicht geschlagen und hatten durch Anderson (77.), dessen Schuss Scherpen parierte, und Maranda per Kopf (80.) zwei gute Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer.

Danach ließ Sturm nichts mehr zu, gewann auch das vierte Saisonduell mit den Blau-Weißen und ist weiter seit 22. September in neun Liga-Heimspielen ungeschlagen (sieben Siege, zwei Remis).

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