Abstiegsk(r)ampf: Eine verunglückte Bundesliga-Reform

Abstiegsk(r)ampf: Eine verunglückte Bundesliga-Reform
Die Punkteteilung sorgt für Trainerwechsel, ist nicht im Sinne des Sports, füllt keine Stadien und hemmt die Entwicklung.

16 Punkte Vorsprung hatte Ried nach dem Grunddurchgang am 6. März auf Schlusslicht Altach. Und dann kam die Punkteteilung. Fünf Runden später steckt man im Abstiegskampf. Der Trainer muss gehen. Was das kostet? Mehr als nur Nerven.

Das Rieder Schlamassel alleine an der Punkteteilung festzumachen, greift vermutlich zu kurz. Aber: Das Halbieren ist unfair. Warum werden einer Mannschaft hart erarbeitete Zähler weggenommen? Wie kann es im Sinne des Sports sein, dass eine halbwegs solide Qualifikationsgruppe für den Klassenerhalt reicht und damit die 22 Runden zuvor massiv entwertet werden?

Dass dieses Format die Liga attraktiver machen soll, ist ein Märchen. Salzburg kann am Sonntag – fünf Runden vor dem Ende – Meister werden. Selbst der zweite Platz wirkt einzementiert. Und wen interessiert’s, dass es im Abstiegskampf spannender zugeht? Die Fans offenbar nicht.

Vielleicht kommen wieder mehr in die Stadien, wenn ...

... die Trainer mit mehr Ruhe aufbauen und vermehrt Talente einsetzen dürfen. Schon vor der Teilung der Liga lässt – außer in Salzburg – der Kampf um die Top-6 wenig Raum für Entwicklung.

... der sich über sechs Klubs streckende Abstiegsk(r)ampf mit Fünferketten und langen Bällen gepflegtem Fußball weicht.

Einen Versuch wäre es wert. Denn im Moment dient diese Liga-Reform niemandem.

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