Absagen & Ausfälle: Teamchef Koller spielt auf Zeit
Die Frage, ob Marc Janko in Irland von Beginn an gespielt hätte, ist müßig und nur noch theoretischer Natur. Nach seiner Absage wegen einer Angina wird nun Guido Burgstaller an vorderster Front in Dublin stürmen. Deni Alar brach seinen Urlaub nach zwei Tagen ab und rückte gestern Abend ins Teamquartier ein.
Die Ausfälle schmerzen, vor allem jener von Arnautovic, seit einem Jahr das Um und Auf im Angriffsspiel der Österreicher. Koller sieht in der Krise auch eine Chance – für die Neuen, die sich beweisen können. "Konkurrenz ist gut, es war bisher eine Freude, bei den Einheiten zuzuschauen." Denn die waren laut Teamchef "hervorragend, konzentriert und fokussiert." Die Ausfälle betrachtet er nicht als Belastung. "Das passiert ganz einfach. Bisher sind wir von vielen gleichzeitigen Ausfällen verschont geblieben."
Alaba im Fokus
Vor zwei Jahren fiel David Alaba vor dem wichtigen Spiel in Russland aus. Der Vergleich macht Koller sicher, dass nun alles besser ist. "Die Qualität ist jetzt höher, weil wir in Stegersbach nun schon von Anfang an besser trainieren konnten."
Alaba, der wegen Problemen mit dem Knie noch geschont worden war, absolvierte gestern das erste Training mit der Mannschaft. Ohne Schmerzen. Sein Einsatz sollte nicht mehr fraglich sein. Alaba gibt sich zuversichtlich: "Die Stimmung ist sehr gut, alle sind bei der Sache. Immerhin haben wir ein gemeinsames Ziel." Drei Punkte. Auch wenn Teamchef Koller mit einem Unentschieden ebenfalls leben könnte. "Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen, aber zumindest einen Punkt holen." Ein Remis wäre das typisch österreichische Resultat. Die Chancen auf die WM 2018 in Russland würden gegen Null tendieren, aber man hätte noch einen Strohhalm zum Anhalten.
Abwarten
Koller möchte sein Aufstellungs-Geheimnis noch für sich behalten, auch den Spielern noch nicht verraten und die Spannung in den Trainingseinheiten hochhalten. "Wir werden noch durchrotieren." Das Bauchgefühl soll entscheiden, welche Spieler für Sonntag (18 Uhr) die geeignetsten sind.
Bisher analysierte man die Iren, die gegen Uruguay im letzten Test 3:1 gewinnen konnten. Für Alaba gab es keine neuen Erkenntnisse, zu oft hat man sich in der jüngsten Vergangenheit mit Irland duelliert. "Wir kennen die Iren, sie uns auch, daher wird es keine großen Überraschungen geben." Auch mit dem Siegzwang kann der Bayern-Spieler gut umgehen. "Es ist uns bewusst, dass wir Druck haben. Damit können wir aber umgehen, das haben die Spieler auch bei ihren Vereinen schon immer wieder bewiesen."
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