90 Minuten trennen die ÖFB-Elf vom nächsten Teilziel

Teamchef Marcel Koller im Gespräch mit Karim Onisiwo, David Alaba und Aleksandar Dragovic
Die Schweiz ist ein echter Gradmesser. Die ÖFB-Elf will 2015 unbedingt ungeschlagen bleiben.

Dieses Camp in Spanien ist ein Neustart." Julian Baumgartlinger weiß, dass man sich nach der erfolgreichen EM-Qualifikation neue Ziele setzen muss. "Bei der EURO wollen wir nicht nur dabei sein, sondern dort auch etwas bewegen." Bevor man aber in Frankreich ab Juni 2016 den großen Auftritt hat, gilt es, ein anderes Teilziel zu erreichen: Österreichs Nationalteam möchte im Jahr 2015 ungeschlagen bleiben.

Von diesem Ziel trennen es 90 Minuten gegen die Schweiz, am Dienstag in Wien. Teamchef Marcel Koller legt daher auch in Spanien seinen Fokus voll auf die Schweiz. "Das nächste Spiel hat eben höchste Priorität für mich." Schon in den ersten Tagen in Orihuela bat er seine Schützlinge zum ausführlichen Video-Studium der Schweizer Mannschaft. Der Gegner wurde wie immer akribisch seziert.

Emotionales Duell

90 Minuten trennen die ÖFB-Elf vom nächsten Teilziel
Austria's Marc Janko celebrates after scoring a goal during their Euro 2016 qualifying soccer match against Liechtenstein in Vienna, Austria October 12, 2015. REUTERS/Leonhard Foeger
Auch für Marc Janko, seit diesem Sommer Legionär beim FC Basel. Das Duell mit den Eidgenossen ist für ihn daher ein emotionales: "Natürlich hat es im Verein ein paar Sprüche mit meinen Kollegen gegeben, aber keine Wetten." Janko sieht die Schweiz als Beispiel, dem Österreich folgen sollte. "Für die Schweizer ist es normal, dass sie sich für ein großes Turnier qualifizieren. Für uns ist das etwas Besonderes. Es soll mit der Zeit aber auch für uns zur Normalität werden. Das hat uns die Schweiz voraus. Umgekehrt sind wir derzeit das etwas bessere Kollektiv."

Auch sei die Euphorie um das Nationalteam derzeit in Österreich größer als in der Schweiz. "Weil für uns die Ausgangsposition eine andere ist." Ähnlich verhält es sich mit seinem Verein, dem FC Basel. "Kommt Basel einmal nicht in die Champions League, dann gibt es einen Aufschrei. Die Gruppenphase gilt mittlerweile als Voraussetzung." Janko sieht das Duell am Dienstag als Aufeinandertreffen auf Augenhöhe. "Es werden wahrscheinlich nur Details entscheiden."

Gute Erinnerungen

90 Minuten trennen die ÖFB-Elf vom nächsten Teilziel
05.09.2014 Fussball , Laenderspiel, EM-Qualifikation Oesterreich - Moldawien Aleksandar Dragovic Copyright Agentur DIENER / Alex Domanski
Ein Janko-Vorgänger bei Basel ist Aleksandar Dragovic, mittlerweile bei Dynamo Kiew Abwehrchef. Dennoch ist für ihn das Wiedersehen mit einstigen Kollegen etwas Besonderes. "Kontakt habe ich allerdings nur noch zu Xhaka." Dragovic warnt vor allem vor Shaqiri, Teamkollege von Arnautovic bei Stoke. "Er hat eine große Kreativität."

Für Dragovic ist die Schweiz "ein technisch gutes Team, das aus der Abwehr heraus spielen will. Daher müssen wir vor allem im Zentrum gut stehen, damit sie dort mit ihrer Technik nicht durchkommen." Die Schweiz, weiß der Innenverteidiger, sei ein echter Gradmesser für Österreich, ähnlich wie Russland und Schweden es in der EM-Qualifikation waren. "Dennoch müssen wir uns nach den letzten Leistungen vor niemandem fürchten."

Für Koller hat das Spiel gegen seine Landsleute große Bedeutung, daher bleibt kaum Zeit für Experimente. Der 55-Jährige hält wohl an seiner Startformation fest, Jantscher wird Harnik am rechten Flügel ersetzen, Sabitzer Junuzovic im Zentrum.

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