Rapid will den ersten Dreier gegen die Austria

Volle Ränge: Obwohl der Austria-Sektor gesperrt bleibt, erwartet Rapid heute mehr als 30.000 Zuschauer im Prater. Bisher gingen rund 25.000 Karten an Rapid-Fans. 
Mehr als 30.000 Fans sollen beim 313. Wiener Derby dabei sein.

Um ihn geht es unten, auf dem Rasenteppich, und auch oben, auf den Tribünen im Happel-Stadion: Es geht um den ersehnten Dreier im 313. Wiener Derby (16.30 Uhr/ORFeins, Sky live).

"Wir wollen den ersten Dreier gegen die Austria. Das wäre ein großer Schritt zu Platz zwei und der Teilnahme an der Champions-League-Quali", rechnet Rapid-Sportdirektor Andreas Müller nach einer in drei Duellen mit der Austria noch sieglosen Derby-Saison.

Die Austrianer wollen hingegen Andreas Ogris in seinem ersten und vorerst letzten Derby als Cheftrainer den Dreipunkter schenken. "Wir wollen die positive Saisonbilanz gegen Rapid beibehalten", sagt Ogris, der das Fehlen der Fans bedauert. "Dennoch werden wir gut auftreten." Und dennoch wird das Happel-Oval überdurchschnittlich gut gefüllt sein.

"Der Dreier wird vorne stehen", kündigt Rapids Klubservice-Leiter Andy Marek mit einem Blick auf den Vorverkauf an: Am Samstag waren schon mehr als 25.000 Tickets weg. Obwohl sich die Austria-Fans wegen der Sektorsperre beim Public Viewing in der Generali-Arena versammeln werden. Sogar die 31.800 Zuschauer vom Derby im August 2011 (3:0 für die Austria) könnten überboten werden. Dann wäre Platz zwei im Besucherranking der vergangenen zehn Bundesliga-Saisonen besetzt (siehte rechts): Nur die Meisterparty der Rapidler im ausverkauften Prater 2005 – mit der Attacke von Didulica an Lawaree – bleibt unerreicht.

Kampfansage

Rapid will den ersten Dreier gegen die Austria
ABD0060_20150308 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.l.), Robert Beric (Rapid), James Holland (Austria) am Sonntag, 08. März 2015, während der Fußball tipico Bundesliga Begegnung zwischen FK Austria Wien und SK Rapid Wien in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ

Steffen Hofmann strotzt vor Selbstvertrauen: "Unser Vorsprung kommt nicht von ungefähr. Ich bin überzeugt: Wenn wir unsere Leistung über 90 Minuten bringen, gewinnen wir auch." Den Rapid-Kapitän treibt eine Sonder-Motivation an: "21 Punkte Vorsprung auf die Austria wären schon sehr schön. Wir wissen noch, wie sich einige verhalten haben, als wir 2013 vor dem letzten Derby selbst 20 Punkte hinten waren."

In der Gegenwart hinken die Austrianer dem Erzrivalen deutlich hinterher. Laut Ogris haben die Hütteldorfer außer der Tabellensituation aber nichts voraus: "Ich sehe sonst keinen Unterschied. Rapid ist nicht so viel besser wie es sich tabellarisch darstellt. Wir haben absolut ausreichend Klasse, um im Derby mitzuhalten."

Ogris, seit jeher kein Busenfreund der Rapid-Fans, ortet viel mehr Druck bei den Grünen: "Sie wollen Platz zwei absichern." Die Austria hat – abgesehen vom Image – nicht allzu viel zu verlieren. Mit einem Sieg möchten die Austrianer ihr Selbstvertrauen aufpolieren, das im Cup-Finale am 3. Juni gegen Salzburg vonnöten sein wird. Ogris: "Wir wollen uns schrittweise verbessern."

Nur ein Bundesliga-Spiel hatte in den vergangenen zehn Jahren sicher mehr Zuschauer als das heutige Wiener Derby.

Top 6
Platz 1: 46.000 Fans bei Rapid – Austria (0:1) im Mai 2005
Platz 2: 31.800 Rapid – Austria (0:3) im August 2011
Platz 3: 29.400 Rapid – Austria (0:0) im Februar 2012
Platz 4: 28.200 Rapid – Austria (2:3) im November 2014
Platz 5: 27.100 Kärnten – Ried (0:0) im April 2008
Platz 6: 26.800 Rapid – Salzburg (2015) und Salzburg – Rapid (2010)

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