1:4 - Austria geht bei Metalist unter

1:4 - Austria geht bei Metalist unter
Europa League: Die Veilchen kassieren in der Ukraine eine ebenso bittere wie verdiente Niederlage.

Der Oligarch fieberte bei null Grad mit seiner Mannschaft mit. Alexander Jaroslawski, 52-jähriger Mäzen von Metalist Charkiw, trällerte vor Anpfiff begeistert die Klub-Hymne. Am Ende des Fußballabends stieg er in sein vom Chauffeur vorgeheiztes Auto und brauste mit einem Sieg im Kofferraum heimwärts.

Die Ukrainer sind fix für die K.o.-Runde der Europa League qualifiziert, die Austria darf noch hoffen. Die Wiener steigen auf, wenn sie am letzten Spieltag Malmö schlagen und Charkiw bei Alkmaar gewinnt. Oder wenn Metalist ein Remis holt und die Austria Malmö mindestens 6:0 schlägt.

Im zur Hälfte gefüllten EURO-Stadion, wo nächstes Jahr drei Gruppenspiele statt finden, versuchte die Austria defensiv kompakt zu stehen und nach vorne Akzente zu setzen. Kein leichtes Unterfangen, wenn der Gegner von Beginn an in Gedanken und Beinen schnell spielt und kombiniert. In manchen Situationen einfach zu flott für die Wiener.

Wie bei der ersten Chance, als Sosa nach einem sehenswerten Sololauf von Taison knapp verzog (4.). Oder beim 0:1, als Sosa mit einem Pass zwischen Hlinka und Suttner ideal Devic bediente, und sich der Torjäger nicht zwei Mal bitten ließ.

Überlegen

Die Austria kombinierte zwar gefällig, aber meist in Räumen, wo sie nicht ernsthaft für Gefahr sorgen konnte. Der Ausgleich fiel somit praktisch aus dem Nichts, aus einer Verlegenheit: Mader zog vor einem herbei eilenden Abwehrspieler durch, sein Schuss landete punktgenau im langen Eck zum 1:1 (19.).

An der Überlegenheit von Metalist änderte sich jedoch nichts. Die Ukrainer wirkten flinker, waren vor allem in Kontern besonders gefährlich. Die Austria verschenkte im Mittelfeld zu häufig den Ball. Zunächst konnte Goalie Lindner einen Schuss von Devic noch entschärfen, beim zweiten Gegentor vermochte er einen Fehler von Routinier Hlinka, der schlicht mit dem Fuß über den Ball säbelte, nicht mehr auszubessern. Edmar traf zum 2:1 für Charkiw (40.), Oligarch Jaroslawski zog sich zufrieden in seinen VIP-Klub zum Pausentee zurück.

Der wäre ihm nach dem Wechsel beinahe sauer aufgestoßen, da die Austria gleich drei Möglichkeiten in zwei Minuten vorfand. Gueye produzierte zunächst fast ein Eigentor, danach scheiterte Junuzovic mit einem Schuss, Grünwald nach einem Eckball knapp per Kopf.

Effektiv

Nach einer Stunde war das Kräftemessen allerdings zu Gunsten der Hausherren endgültig entschieden. Gueye setzte sich bei einem Eckball gegen Mader und Hlinka durch und erzielte per Kopf das 3:1. Jaroslawski sprang aus seinem Sitz, reckte die Arme in den ukrainischen Himmel.

Mit der Führung im Rücken ließ Charkiw Ball und Gegner laufen, das Finish wurde zum Schaulaufen nach der erfüllten Pflicht. In der Schlussminute erhöhte Sosa sogar auf 4:1.

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