123,7 Millionen Euro Minus: Die "alte Dame" Juventus sieht alt aus
Juventus Turin galt lange Zeit als Vorzeigeverein. Sportlich diktierte der Traditionsklub die italienische Serie A und ist nicht von ungefähr mit 36 Meistertiteln der Rekordmeister. Auch finanziell stand die "alte Dame", wie Juventus Turin genannt wird, lange Zeit erfolgreich da und auf stabilen Beinen.
Inzwischen ist der Rekordmeister in eine bedenkliche finanzielle Schieflage geraten. Wie Juventus Turin mitteilte, betrug in der vergangenen Saison das Minus 123,7 Millionen Euro. In der Saison 2021/'22 hatte der Klub sogar ein Rekord-Minus von 239,3 Millionen Euro ausgewiesen.
Die Finanzen des 36-maligen Meisters stehen auch im Mittelpunkt eines Gerichtsverfahrens, das die Turiner Staatsanwaltschaft wegen mutmaßlicher Bilanzfälschung angestrengt hat. In der heimischen Liga war Turin in der vergangenen Saison wegen Unrechtmäßigkeiten und Finanztricks mit einem Abzug von zehn Punkten sowie Geldstrafen bestraft worden.
Es ging unter anderem darum, dass der Verein jahrelang die Marktwerte seiner Spieler verfälscht und dadurch bei Transfers oder Tauschgeschäften mit anderen Vereinen die Bücher geschönt hat. Zudem kam es zu illegalen Gehaltszahlungen rund um die Corona-Pandemie.
Von der UEFA war das Team von Trainer Massimiliano Allegri wegen Verstößen gegen die Finanzregularien für diese Saison aus dem Europapokal ausgeschlossen worden. Die Turiner wären für die Playoffs zur Conference League, dem kleinsten europäischen Wettbewerb, startberechtigt gewesen. Auf einen Einspruch hatte der Club verzichtet.
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