122,59 Millionen Euro: Rekordtransfers für Österreichs Klubs

Bundesliga - Hertha BSC v Borussia Dortmund
Salzburg lukrierte 93 Millionen Euro. Sturm feiert den Rekord-Transfer. Teuerster Zugang ist ein Franzose.

Die österreichische Fußball-Bundesliga wurde in diesem Sommertransferfenster ihrem Ruf als Ausbildungsliga gerecht. Insgesamt nahmen die zwölf erstklassigen Vereine 122,59 Millionen an Spielerverkäufen ein, ein beachtlicher Anteil entfällt dabei auf Ligakrösus Salzburg. Angesteckt von den hohen Ablösesummen der Bullen spülte auch Sturm Graz durch den vereinsinternen Rekordtransfer von Rasmus Höjlund Millionen in die Vereinskasse.

Krösus Salzburg

Bei RB Salzburg fand auch heuer im Sommer der traditionelle, jährliche Umbruch statt. In dieser Transferperiode nahmen die aus Spielerverkäufen lukrierten Einnahmen ein beachtliches und bisher nie da gewesenes Ausmaß an. Die "Bullen" erwirtschafteten durch Abgänge knapp 93 Millionen Euro (vor einem Jahr waren es knapp 67 Mio. gewesen).

Ein großer Anteil entfällt dabei auf die Verkäufe von Karim Adeyemi, Brenden Aaronson, Ramus Kristensen und Mohamed Camara. Im Gegenzug verstärkten die Mozartstädter den Kader für knapp 30 Millionen Euro. Der französische U19-Nationalspieler Lucas Gourna-Douath kletterte durch eine Ablöse von 13 Millionen Euro auf Platz eins der Salzburger-Rekordeinkäufe.

Rekord in Graz

Vizemeister Sturm gelang kurz vor der Schließung des Wechselfensters ein echter Transfercoup. Die Grazer ließen Supertalent Höjlund für 17 Millionen Euro in den Süden zum italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo ziehen. Mit dieser Ablösesumme pulverisiert der österreichische Bundesligist den bisherigen Rekordverkauf Kelvin Yeboah (6,5 Mio.) deutlich. Als Höjlund-Ersatz verpflichtete Sturm seinen dänischen Landsmann William Böving.

Die Wiener Austria bediente sich ausgiebig bei Liga-Kontrahent LASK. Mit James Holland, Andreas Gruber und Marko Raguz übersiedelten drei Spieler von Linz in die Bundeshauptstadt. Für Mittelstürmer Raguz legten die Veilchen 1,3 Millionen Euro auf den Tisch, allerdings absolvierte er aufgrund anhaltender Knieprobleme noch kein Pflichtspiel in Violett. Austria-Investor Jürgen Werner beruhigte die Fans. Der neue Angreifer werde "auf jedem Fall im Herbst noch spielen", betonte der 60-Jährige.

Rivale Rapid Wien versuchte angesichts der erhofften Doppelbelastung über einen längeren Zeitraum der Saison, den Kader breit aufzustellen. Dieses personelle Vorhaben gelang den Verantwortlichen der Grün-Weißen durch Verpflichtungen von unter anderem Guido Burgstaller, Nicolas Kühn und Patrick Greil. Nach dem Ausscheiden aus dem internationalen Bewerb dürfte der Kader allerdings zu groß sein.

Ein Dutzend in Klagenfurt

Als Transferkaiser der Sommerperiode darf sich Austria Klagenfurt bezeichnen. Die Kärntner nahmen zwölf Spieler unter Vertrag. Einiges umgekrempelt wurde auch beim LASK. Den insgesamt 13 Abgängen stehen acht Neuzugänge gegenüber. Die wohl prominenteste Verpflichtung gelang dem SCR Altach mit Miroslav Klose. Der deutsche Ex-Weltmeister und WM-Rekordtorschütze leitet seit Saisonbeginn als Chefcoach die Geschicke bei den Vorarlbergern.

Unterdessen verabschiedete sich mit Michael Liendl ein Routinier aus dem österreichischen Fußball-Oberhaus. Der 36-jährige wechselte von Wolfsberg in seine Geburtsstadt Graz zum GAK. Mit Giacomo Vrioni verließ auch der Torschützenkönig der Vorsaison (ex aequo mit Adeyemi) die Bundesliga. Der Albaner kehrte nach dem Leih-Ende von der WSG Tirol zu Juventus zurück und wurde folglich zu New England in die Major League Soccer weiterverkauft.

Kooperationen mit Partnerklubs

Hartberg versuchte den Abgang von Donis Avdijaj durch junge Talente von der AS Roma zu kompensieren. Bekanntester Neuzugang in Ried ist der Ex-LASK- und Austria-Akteur Christoph Monschein. Aufsteiger Austria Lustenau kann wie schon in der Vorsaison auf die Unterstützung des französischen Kooperationsvereins Clermont Foot zählen. Bryan Teixeira wurde ablösefrei verpflichtet, Yuliwes Bellache ausgeliehen.

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