Innsbruck steht vor dem Abstieg

Innsbruck steht vor dem Abstieg
Nach dem torlosen Remis gegen die Admira besteht für Wacker kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Irgendwie schafft man es bei Wacker Innsbruck stets aufs Neue, die Öffentlichkeit zu verblüffen. Dass einige beim Verein angesichts von neun Punkten Rückstand und drei Siegen in 28 Partien vor dem Duell gegen die Admira immer noch vom Klassenerhalt überzeugt waren, geht ja noch als Zweckoptimismus durch. Dass man beim Klub aber in Krisenzeiten wie diesen, in denen der Abstieg in die zweite Liga immer konkreter wird, den Namen Wacker tatsächlich in einem Atemzug mit Europa nennt, ist hochgradig skurril und peinlich. „Um mit dem FC Wacker nach Europa zu kommen, brauchen wir die Fans“, wurde tatsächlich während der Partie im Tivolistadion über die Vidiwall eingespielt.

Ernüchterung

Nun, von Europa ist Innsbruck ungefähr so weit weg wie der Vatikan von einer WM-Qualifikation. Hartberg, Horn und Parndorf, das sind wohl die Destinationen, die der zehnfache österreichische Meister in Zukunft ansteuert. Nach der Nullnummer gegen die Admira scheint der vier Abstieg der Vereinshistorie nicht mehr abzuwenden.

Im deklarierten Endspiel um den Klassenerhalt boten die Innsbrucker eine desolate Vorstellung und erweckten den Anschein, als hätten sie sich ihrem Schicksal bereits ergeben. Erst im Finish, nach dem Ausschluss von Admira-Verteidiger Windbichler, der binnen fünf Minuten zwei Mal gelb sah, kamen die erschreckend harmlosen Innsbrucker durch Hinterseer zu einer Torchance. Zu wenig, um ein weiteres Jahr in der Bundesliga zu spielen. Von Europa ganz zu schweigen.

FC Wacker Innsbruck - FC Admira Wacker 0:0 (0:0)

Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 3.359, SR Drachta.

Innsbruck: Safar - Bergmann, Djokic, Vucur, Schilling - Kofler - Hamzic (46. Wernitznig), Hinterseer, Ji-Parana (63. Piesinger), Hauser (71. Gründler) - Wallner

Admira: Kuttin - Zwierschitz, Windbichler, Schösswendter, Weber - Ebner, Auer - Schick (83. Ouedraogo), Thürauer (76. Katzer), Domoraud - B. Sulimani (52. Schicker)

Gelb-Rot: Windbichler (73./Foul)

Gelbe Karten: Schilling bzw.Schick, Thürauer, Kuttin, Domoraud

Tabelle

Michael Streiter (Innsbruck-Trainer): "Natürlich spricht jetzt immer weniger für uns, das muss man glasklar sehen. Jetzt braucht es schon ein Wunder. Die erste Hälfte hat mir die Mannschaft gar nicht gefallen, da war zu wenig Druck nach vorne. Mir kommt vor, den Druck verarbeiten sie derzeit nicht. Die zweite Hälfte war besser." Zur Hinterseer-Chance im Finish: "Die musst du einfach machen, wenn du in der Liga bleiben willst. Das passiert, wenn man hinten drinnen steht. Das tut ihm weh, tut uns weh, tut den Fans weh. Wir brauchen jetzt auch noch Hilfe von den andern. Wir werden aber nach wie vor alles probieren, um den Anschluss zu finden. Wir haben doch einige Spiele noch zu Hause."

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Das ist ein positives Ergebnis für uns. In der ersten Hälfte hatten wir alles unter Kontrolle. In der zweiten Hälfte haben wir zu wenig daraus gemacht. Wir sind froh, dass wir den Punkt mitgenommen haben. Die Anspannung war auf beiden Seiten sehr groß, wir haben sehr viele junge Spieler dabei. Das war ein riesiger Schritt heute. Er war schwierig, aber wichtig."

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