Spanien mit spätem 2:2 gegen Marokko zum Gruppensieg
Spanien ist am Montag ins Achtelfinale der Fußball-WM in Russland eingezogen. Dem Weltmeister von 2010 reichte ein 2:2-Remis in Kaliningrad gegen Marokko um auch den Gruppe-B-Sieg zu fixieren, da Europameister Portugal gegen den Iran über ein 1:1 nicht hinauskam. Die mehr erzielten Tore gaben bei Punktegleichheit den Ausschlag für die Spanier, die es am Sonntag mit dem Gastgeber zu tun bekommen.
Khalid Boutaib (14.) brachte die schon zuvor fix ausgeschiedenen Marokkaner überraschend voran, Isco (19.) gelang kurze Zeit später der Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel legte Youssef En-Nesyri (81.) vor, Iago Aspas (91.) konnte gerade noch eine Niederlage des dreifachen Europameisters verhindern. Die Spanier taten sich im ersten direkten Duell mit den Nordafrikanern seit dem Interkontinental-Play-off für die WM 1962 (1:0 in Casablanca, 3:2 in Madrid) sehr schwer, hatten große Mühe die gut gestaffelte Abwehr des Außenseiters zu gefährden.
Die Spanier hatten vor der Pause wie erwartet deutlich mehr vom Spiel, aber Probleme sich gefährliche Aktionen zu erarbeiten. Hinzu kamen grobe Mängel in der Abwehr, die auch prompt zu einem Fehlstart führten. Nach einem Missverständnis zwischen Andres Iniesta und Sergio Ramos im Bereich der Mittellinie konnte Boutaib alleine aufs Tor ziehen und vollendete durch die Beine von David de Gea zum völlig überraschenden Führungstreffer des Außenseiters. Die Antwort der Iberer ließ aber nur wenige Minuten auf sich warten. Iniesta tankte sich durch und sein Ideal-Zuspiel donnerte Isco aus sechs Metern unter die Latte.
Marokko verteidigte geschickt
Sonst verteidigte Marokko geschickt und kam gar der neuerlichen Führung sehr nahe. Spaniens Abwehr schlief bei einem Einwurf, Boutaib konnte wieder mit dem Ball aufs Tor laufen, fand diesmal aber in De Gea seinen Meister (25.). Auf der anderen Seite setzte Sergio Busquets einen Kopfball aus bester Position deutlich drüber (37.) und brachte Diego Costa eine Iniesta-Hereingabe nicht im Tor unter (45.+2). Costa blieb diesmal insgesamt völlig farblos.
Nach Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielgeschehen. Spanien hatte wieder mehr Ballbesitz, Marokko kämpfte aber verbissen und setzte auch in der Offensive die ersten Akzente. Bei einem herrlichen Weitschuss von Noureddine Amrabat rettete das Lattenkreuz für die Spanier (55.). De Gea wäre machtlos gewesen. Sonst drückte der Favorit auf das 2:1. Bei einem Isco-Kopfball konnte Ghanem Saiss in höchster Not vor der Linie klären (62.), bei einem Pique-Kopfball fehlte nicht viel (63.).
Spanien wendete Blamage ab
Sonst fehlten größtenteils die zündenden Ideen oder der letzte Pass. Die Marokkaner präsentierten sich ohne Druck stark und belohnten sich mit dem 2:1. Nach einem Eckball stieg En-Nesyri am Höchsten, behielt gegen Ramos die Oberhand und köpfelte wuchtig ins Eck ein. Die Spanier verhinderten eine völlige Blamage gerade noch. Ein Ferserl-Tor von Aspas nach Carvajal-Flanke sicherte dem Favoriten gerade noch einen Punktgewinn. Der Treffer wurde erst nach Videostudium gegeben, der usbekische Schiedsrichter Irmatov hatte zuvor eine vermeintliche Abseitsstellung gesehen.
Spanien ist damit schon 23 Partien ungeschlagen, um eine Fortsetzung dieser Serie geht es am Sonntag (16.00 Uhr) in Moskau gegen Russland. Marokko kann nach zuvor knappen Niederlagen gegen den Iran und Portugal erhobenen Hauptes die Heimreise antreten.
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