Passgenaue Portugiesen, effiziente Waliser

Die große Finalchance: Portugals Teamchef Fernando Santos.
Statistikvergleich. Was spricht vor dem heutigen Duell für den Favoriten, was für den Außenseiter?

Viel Geld hätte man gewinnen können, hätte man vor der EM auf ein Semifinale Portugal gegen Wales getippt. Aber der kuriose Turnierverlauf hat dafür gesorgt, dass heute Abend im Stade de Lyon (21 Uhr, live ORFeins, ARD, SRF2) zwei Mannschaften um den Einzug ins Finale kämpfen, die niemand auf der Rechnung hatte.

Für Wettanbieter tipp3 ist Portugal der Favorit. Für einen Sieg von Cristiano Ronaldo und Kollegen gibt es eine Quote von 2,20, für einen Außenseitersieg der Waliser rund um Gareth Bale hingegen eine Quote von 3,5.

Doch was sagt die EM-Statistik? Wie haben sich die Portugiesen und die Waliser in den bisherigen fünf Partien geschlagen?

Matchbilanz

Während die Portugiesen das Kunststück zusammengebracht haben, ohne einen einzigen Sieg in der regulären Spielzeit bis ins Semifinale zu kommen, haben die Waliser vier der fünf Spiele gewonnen. Nur gegen England gab es eine unglückliche Niederlage – durch ein Last-minute-Tor.

Toranzahl

Die vier Siege machen sich auch bei den Treffern bemerkbar. Während die Waliser zehn Tore (ø 2,0 pro Spiel) auf dem Weg ins Semifinale erzielten, brachten es die Portugiesen nur auf sechs (ø 1,2 pro Spiel).

Effizienz

Diese spricht klar für den Außenseiter: Während den Walisern 5,9 Schüsse für ein Tor reichten, mussten es die Portugiesen 15,8 Mal versuchen. Nimmt man die Torschüsse als Maßstab, ging jeder dritte von Wales ins Tor, bei Portugal war es nur jeder fünfte.

Ballbesitz

Mehr den Ball hatten bisher die Portugiesen, die auf eine Ballbesitzquote von 54 Prozent kommen. Die Waliser hatten hingegen nur einen Ballbesitz von 47 Prozent.

Passquote

Die Genaueren waren bisher die Portugiesen. 87 Prozent der Pässe kamen zu einem Mitspieler (insgesamt 2319). Bei den Walisern waren es in den fünf bisherigen Partien hingegen nur 47 Prozent (1502 angekommene Zuspiele).

Laufleistung

Mit 607 Kilometer sind die Portugiesen bisher um 76 mehr gelaufen als der heutige Gegner. Das ist aber auch logisch, mussten sie doch zwei Mal in die 30-minütige Verlängerung.

Strafen

Mehr Spielzeit bedeutet auch mehr Fouls (Portugal: 71, Wales: 53). Mehr Gelbe Karten haben allerdings die Briten kassiert (8:5). Heute sind mit Ramsey und Davies auch doppelt so viele Waliser gesperrt als Portugiesen, bei denen nur William Carvalho fehlt.

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