Gemeinsame Sache für Olympia

Segeln, Nacra, Thomas Zajac, Tanja Frank
Tanja Frank und Thomas Zajac kämpfen bei der WM um eine Medaille.

Das Projekt war belächelt worden: Damen und Herren in einem Boot? Die raue Umgangssprache bei einer Wettfahrt, die monatelangen Reisen und die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen waren Hauptargumente gegen die Aufnahme der Nacra-17-Bootsklasse mit einer Mixed-Besetzung ins olympische Programm.

Doch die Zweifler wurden eines Besseren belehrt. Erstens weil die Boote die ersten spektakulären Katamarane seit der Abschaffung der Tornados 2008 bei Olympia sein werden. Und zweitens, weil die Damen ihren Mann stehen. Das beste Beispiel sind die Österreicher Thomas Zajac, 27, und Tanja Frank, 20. Tanja Frank übernimmt meistens die körperlich extrem anstrengende Rolle des Vorschoters, Zajac kann so seine Qualitäten als Steuermann ausspielen, die er sich zuvor in der Tornado-Klasse angeeignet hatte.

Am Montag starteten Zajac und Frank als Medaillenanwärter in die Weltmeisterschaft bei Den Haag. 74 Teams aus 22 Länder nehmen teil, die besten zehn kämpfen am Samstag um Gold, Silber und Bronze. Thomas Zajac und Tanja Frank sind bis auf eine Ausnahme immer in die Top-Ten gesegelt, gewannen den Europacup auf dem Gardasee und führen die Weltrangliste an. „Wir gehen mit viel Selbstvertrauen an die Sache heran“, sagt Zajac, der das Boot „Samba“ getauft hat. Das soll vielversprechend klingen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.

Auch in vielen anderen Booten gibt es keine geschlechterspezifische Aufgabenteilung. Beim spanischen Starsegler Iker Martinez, Olympiasieger im 49er, übernimmt mit Tara Pacheco ebenfalls die Frau die Rolle als Vorschoterin.

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