French-Open-Finale: Nadal war für Thiem erneut zu stark

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Nach zwei offenen Sätzen übernimmt der Spanier klar das Kommando und gewinnt zum zwölften Mal in Paris.

Immer wieder keimte Hoffnung auf, immer wieder wurde Dominic Thiem hochgepusht. Immer wieder gab es "Dominic, Dominic"-Sprechchöre. Und sogar die österreichische Fahne wurde präsentiert. Stolz war man.

Am Ende war es wieder einmal, und zwar einmal mehr Rafael Nadal, der sich zum König von Paris küren durfte. Der Spanier siegte nach drei Stunden gelungener Arbeitszeit und einem Einbruch seines Gegners 6:3, 5:7, 6:1, 6:1 und durfte sich zum zwölften Mal auf den Pariser Sand schmeißen.

French Open - Roland Garros

Nadal spendete seinem Finalgegner Trost.

Offener Beginn

Nadal war im ersten Satz der aktivere Spieler. 6:3 für den mittlerweile 18-fachen Major-Champion. Doch im zweiten Satz steigerte sich Thiem, brachte seine Aufschlagspiele famos durch und nahm Nadal das Service ab - zum besten Zeitpunkt. Nach dem Satzausgleich waren die Fans aus dem Häuschen und Nadal am stillen Örtchen. Die Hoffnung auf ein spannendes Finale war groß.

Leider wurden die Erwartungen der 15.000 Fans im Stadion Philippe Chatrier und den Besuchern am Couirt Suzanne Lenglen (da gab es eine Videowall wie vor dem Court 1) nicht erfüllt. Thiem zeigte sich nicht aufgepusht, sondern mental geschwächt nach seinem ersten Satzgewinn im vierten Match gegen Nadal in Paris. Lange machte der Ranglisten-Vierte nicht einmal einen Punkt.  

Tougher

Den Startschuss hat Thiem also völlig verschlafen, auch sonst war in diesem dritten Satz, der schlechteste vom 25-Jährigen seit Jahren bei den French Open, nichts mehr zu holen. Der Niederösterreicher erwachte nicht mehr, zwar gelangen phasenweise noch schöne Punkte, aber als Nadal das Break zum 2:0 gelang, dachten die Zuschauer: Da ist nichts mehr drinnen,  Rafa war tougher. Doch Thiem bäumte sich noch einmal auf. Doch mehr als zwei Breakbälle schauten nicht heraus.

Freilich, Thiem hat seit Donnerstag jeden Tag gespielt, Nadal seit Dienstag einmal. Trost: Thiem behält sein bestes Ranking, wird Vierter bleiben. Der 33-jährige Spanier hingegen gewann als erster Spieler ein einziges Turnier zwölf Mal.

Besser als im Vorjahr

Hoffnung spendet Thomas Muster, Sieger von 1995: "Dominic wird ein Grand Slam-Turnier gewinnen. Er ist der bessere Tennisspieler, als ich es war." Zumindest hat Thiem lange Zeit besser ausgesehen als im Endspiel des Vorjahres.

Thiem wird geduldig warten, er ist acht Jahre jünger als Nadal. Auch der Spanier machte Mut: "Du wirst irgendwann dastehen, du bist mit Herz dabvei und ein Vorbild für mich und jungen Spieler."

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