Manor Racing steht vor der Insolvenz

Pascal Wehrlein fuhr 2016 für Manor, er wechselt zu Sauber.
Der Nachzügler der abgelaufenen Saison hat am Freitag Konkurs angemeldet.

Der britische Formel-1-Rennstall Manor ist insolvent. Das berichten mehrere englische Medien am Freitag übereinstimmend. Demnach habe der Mutterkonzern von Manor, Just Racing Services Ltd., den Insolvenzverwalter FRP Advisory mit der Abwicklung des Unternehmens beauftragt.

Geoff Rowley von FRP teilte mit, dass vorerst keine Kündigungen ausgesprochen würden. FRP hatte bereits vor zwei Jahren die Insolvenz des Marussia-Teams, aus dem Manor hervorgegangen ist, verwaltet. Die finanziellen Schwierigkeiten von Manor waren während der Geschichte des 2010 als Virgin Racing gegründeten Teams ein steter Begleiter.

Insolvenz als ständiges Damoklesschwert

In sechs Jahren Grand-Prix-Sport gelangen dem Team als Virgin, Marussia, Manor-Marussia und zuletzt Manor Racing nur zwei Punkteergebnisse - einmal durch den verstorbenen Jules Bianchi in Monaco als Neunter und in der abgelaufenen Saison durch Pascal Wehrlein als Zehnter in Österreich.

Dank Wehrleins Punkt hatte Manor 2016 bis zum vorletzten Rennen in Brasilien auf dem zehnten Platz der Konstrukteurswertung gelegen und hätte damit auf einen millionenschweren Bonus aus dem Topf der TV-Gelder hoffen dürfen. Weil Felipe Nasr im Regenchaos von Brasilien seinen Sauber als Neunter ins Ziel brachte, rutschte Manor auf den elften und letzten Platz der Wertung und erhält damit keine Zusatzzahlung mehr.

Noch ist unklar, ob der Rennstall im kommenden Jahr an den Start gehen wird. Bereits Ende 2014 war Marussia in die Insolvenz geschlittert, hatte aber dank Investor Stephen Fitzpatrick den Weg zurück in die Startaufstellung geschafft und sich 2016 deutlich gesteigert. Ende des Jahres verlor das Team aber beide Stammfahrer an die Konkurrenz - Wehrlein wird zu Sauber wechseln, Esteban Ocon ist bereits als Force-India-Pilot fixiert worden.

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