Hamilton holt in Montreal die Poleposition

Es ist kein Nachteil, dass die Formel 1 an diesem Wochenende in Montreal ihre Runden dreht. Die Fußball-EM ist in Kanada von so großer Bedeutung wie der Eisstocksport in Kenia. Interessenskonflikte sind bei den Sportfans daher quasi inexistent. Weshalb die Tribünen am Circuit Gilles Villeneuve beim Qualifying bestens gefüllt waren – und das bei niedrigen Temperaturen sowie ständig drohenden Regenschauern.

Im Rennen am Sonntag (20 Uhr MESZ/live ORF 2, RTL und Sky Sport) wird es nicht anders sein. Der Große Preis von Kanada gilt traditionell als einer der beliebtesten der Saison bei Fahrern, Teams und auch Fans.

Die beste Ausgangsposition für den siebenten Grand Prix des Jahres schuf sich in der Qualifikation Lewis Hamilton. Der Weltmeister setzte seine Aufholjagd fort, nachdem er vor zwei Wochen in Monaco sein erstes Saisonrennen gewinnen konnte. Stärker denn je sei er, erklärte Hamilton, in der WM liegt er nur noch 24 Punkte hinter seinem Dauerrivalen und Teamkollegen Nico Rosberg. Der Deutsche hatte zwar die ersten vier Rennen des Jahres dominiert und gewonnen, in den jüngsten beiden allerdings nur sechs Punkte geholt. Am Sonntag werden sich Hamilton und Rosberg wohl schon in Kurve eins nahekommen, nachdem die Startampeln erloschen sind.

Dennoch dürfen sich die Fans wieder einmal auf ein enges Rennen freuen. Die Mercedes-Piloten lagen nur eine Zehntelsekunde vor Ferrari (Sebastian Vettel) beziehungsweise auch nur drei Zehntelsekunden vor Red Bull (Daniel Ricciardo).

Verführerischer Vettel

Vor allem Ferrari machte einen gewaltigen Schritt vorwärts nach zuletzt enttäuschenden Auftritten. In Montreal hatten die italienischen Ingenieure einen neuen, verbesserten Turbolader mit im Gepäck. Das neue Teil zeigte prompt Wirkung auf einer Motoren-Strecke, die normalerweise die Mercedes-Boliden bevorzugt. "Der geringe Abstand ist verführerisch", freute sich Vettel.

In Italien war zuletzt bereits der Druck auf Vettel, Räikkönen und Co. gestiegen. "Wir sind nicht so schlecht, wie wir gemacht werden", sagte daher auch Vettel im Vorfeld des Kanada-Rennens und versuchte, Druck von seinem Team zu nehmen: "Mit diesem Auto hätte ich 2015 die WM gewonnen."

Endstand des Qualifyings:

Startaufstellung: